Ein Sandkorn in der Wüste

    • Ereignis

      Ein Sandkorn in der Wüste

      +++ Im Süden von Alhayaa | Stadt Ma'rib | 12:00 Uhr Ortszeit +++

      Jur schritt ruhig über den Markt und blieb an einigen der Stände stehen und besah sich die Ware. Frische Datteln aus dem Osten Alhayaas, Melonen, Süßkartoffeln und andere Früchte aus dem Herzen des inanaischen Kontinentes. Der Ruf des Muezzin hallte über die Straßen und Dächer der im Stadt hinweg als die Sonne ihren Zenit erreichte. Die Zeit des Zuhrgebet hatte begonnen, dem zweiten Gebet des Tages hier in der islamischen Welt. Er blickte nach oben in Richtung der Berge. Dampf stieg von dort auf, wo seine Brüder Tag ein, Tag aus schuffteten, damit die reichen Feriden noch reicher wurden und ihr Sultan von goldenen Tellern essen konnte. Unwohlsein stieg in Jur auf. Es war kein Hass, denn er hasste die Feriden nicht grundsätzlich, aber Einige von ihnen. Nämlich die, die so taten als wären sie etwas Besseres, Herrenmenschen über die Schwarzinanaer wie ihn.

      "Hey pass doch auf!", schnaubte ihn ein Mann an, welcher ihn in der Menge angerempelt hatte. Er blickte auf den sehr viel kleineren Mann herunter, der jetzt erst seinen Fehler bemerkte als er nach oben blickte. "Oh ... ich, äh ... Verzeihung.", stammelte er kurz und zog sich dann zurück um in der Menge sein Heil in der Flucht zu suchen. Jur Lächelte leicht. Manchmal war es doch durchaus ein Vorteil von großer Statur zu sein. "Bruder, ärgerst Du wieder die Leute?", hörte er und drehte sich um. Amir, ein Freund aus Kindertagen war tatsächlich gekommen und hatte ihn auf dem stark belebten Markt gefunden. Beide Männer umarmten sich herzlich und Jur klopfte einige Male auf den Rücken seines Freundes. "Amir, Du hast es geschafft. Endlich sehen wir uns wieder. Du bist erwachsen geworden sehe ich!", meinte er freundlich und deutete auf den Vollbart seines Gegenübers. Amir strich sich durch seinen Bart und nickte zufrieden mit einem Lächeln.

      Es dauerte nicht lange bis beide Männer, sich unterhaltend, das Haus vom Amir erreicht hatten. Sie traten ein und eine angenehme Kühle empfing sie in dem mit Lehm verputzten Haus. Vor der Tür herrschten noch die sommerlichen 35°C und eine drückende Hitze, doch hier war der lokale Baustil seit Jahrhunderten so vervollkommnet worden, dass die Häuser am Tage die Wärme draußen liesen und diese in der Nacht abgaben, wenn es kalt war. Amir stellte seinem Freund seine Frau und seine zwei Söhne, mit sichtlichem Stolz vor bevor Beide nach Oben stiegen und auf einer Art Dachterrasse unter einem Segeltuch als Sonnenschutz Platz nahmen. Amirs Frau brachte Tee und einige Datteln und zog sich dann wieder zurück, wie es Brauch war.

      "Ich habe Gerüchte über einen Mann gehört, der dir sehr ähnlich sehen soll. Eine Art Prophet, welcher uns Schwarzinanaer befreien will von der feridischen Knechtschaft.", sagte Amir langsam und etwas geheimnisumwoben. Jur lächelte: "Du glaubst also noch immer an Märchen die man erzählt?" Amir musste auch etwas lächeln und nahm einen Schluck Tee. "In jedem Märchen steckt ein Körnchen Wahrheit. Warum bist Du wieder hier?" Jur atmete einmal tief ein und ließ seinen Blick über die Dächer der Stadt schweifen, welche man von ihr sehr gut im Blick hatte. "Ich brauche deine Hilfe Amir. Die Welt befindet sich im Umbruch, aber wir werden hier wie vor Jahrhunderten wie Sklaven gehalten. Müssen für die Feriden schuften und das für einen Hungerlohn. Ich möchte dem ein Ende setzen. Möchte den Menschen eine Zukunft bieten. Den Kindern ermöglichen zu studieren und die Welt zu sehen." "Aber das ist das Wort des Sultans, welches dies bestimmt. Sein Wort ist Gesetz und das wird mit eiserner Hand umgesetzt." "Ja und das muss enden. Sein Reichtum, seine Macht verdankt er dem Opfer unserer Brüder und Schwestern."

      Amir nahm eine Dattel und kaute etwas auf ihr herum. "Ich bin im Staatsdienst. Wenn Jemand erfährt, dass wir solche Gedanken teilen wird es gefährlich." Jur nickte zustimmend. "Das weiß ich. Deswegen brauche ich deine Hilfe Amir. Du sollst nicht kämpfen, keine Waffe tragen oder dein Leben aufs Spiel setzen. Aber Du kannst deinen Teil beitragen, uns Informationen liefern die wir nutzen können." Amir lehnte sich nach vorn: "Was genau für Informationen?" "Ich weiß Du bist im Innenministerium in der Abteilung für die Regionalentwicklung verantwortlich. Wir brauchen Karten, Informationen zur Infrastruktur, Details zu Gebäuden. Im Speziellen zu Regierungsgebäuden." "Es ist nicht einfach solche Informationen heraus zu schmuggeln. Die Feridischen Leiter sind sehr hinterher. Was wollt ihr damit?", fragte er nach aber machte, bevor Jur antworten konnte, eine abwehrende Handbewegung: "Ah, sag es mir lieber nicht. Ich will es garnicht wissen."

      Jur nahm einen Schluck Tee und blickte Amir an. "Wirst Du uns helfen." Nun ließ Amir seinen Blick über die Dächer schweifen. Sein Bruder hatte recht. Das Land entwickelte sich gefühlt nicht für seinesgleichen. Nur die Feriden konnten in einer wirklichen Freiheit leben, während seinesgleichen nie den selben Standard erreichen können. Langsam nickte er. "Ja werde ich. Für die Zukunft meiner Kinder. Damit sie es einmal besser haben!"
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      +++ Im Süden von Alhayaa | Irgendwo in der Sharad-Kette | 14:30 Uhr Ortszeit +++

      "As-salamu alaikum.", sagte der junge Schwarzinanaer und verneigte sich leicht vor Jur. Dier lächelte leicht und antwortete nickend: "Wa-alaikum as-salam. Er deutete auf eine kleine Niesche in der Felswand und sagte er solle ihm folgen. Nachdem man die Niesche passiert hatte kam man in eine größere Höhle, in welcher weitere Männer waren. Sie blickten kurz auf um zu sehen wer ihr Versteck betrat, gingen dann aber schnell wieder ihrer Tätigkeit nach. Sie schafften Holzkisten, die in einem Ockerton gestrichen und mit den Worten 'Royal Armed Forces' beschriftet waren, in einen Bereich weiter hinten. Dort schien es verzweigte sich die Höhle und führte noch tiefer in den Fels des Sharad Gebirge.

      "Abdul nimm bitte Platz.", sagte Jur freundlich und setzte sich selbst auf einen kleinen Hocker, von denen mehrere um eine braune Holzkiste standen. Der junge Mann nickte und setzte sich ebenfalls. "Du bist den weiten Weg hier her gekommen um dich uns anzuschließen?" "Ja Herr. Ich stamme aus Idil. Dort gibt es nichts, aber mein Onkel Amar meinte ihr könnten einen wie Mich gebrauchen." Jur goss den Beiden ein wenig Tee in ein Glas, rührte erwas Kandiszucker hinein und nahm einen Schluck. "Hat er das? Wie geht es seiner Frau Jamira?" Sein Gegenüber, mit dem Glas in der Hand zog die Augenbraue nach oben: "Aber ihr Name ist doch Achoura." Jur lachte kurz auf: "Ich weiß, aber ich wollte dich testen. Man weiß nie ob nicht die Regierung versucht einen Spion bei uns hier einzuschleußen."

      Jur nahm einen weiteren Schluck und fragte dann weiter: "Und was sind deine Fähigkeiten, die dein Onkel meinte das wir sie brauchen?" "Ich kann kämpfen. Ich diente zwei Jahre bei der Royal Army, der Küstenverteidigung, in Dallol. Ich kann mit Waffen umgehen, kann gut schießen und kenne mich mit Technik aus." Jur war sichtlich beeindruckt: "So jung und doch schon so erfahren. Warum hast Du die Armee verlassen?" "Es gab einen Desserteur in unseren Reihen. Dann hat man jeden zehnten Soldaten unehrenhaft entlassen. Wir haben keine Abfindung bekommen, noch erhalten wir die Rente die uns zusteht." Jur schnaubte missmutig. Er hatte es schon oft gehört, dass ganze Einheiten bestraft wurden, wenn auch nur ein Mann einen Fehler machte. Das man eine ganze Generation ihrer Arbeit beraubte und dann ihre Rente, für die sie hart gearbeitet hatten, strich war ein weiterer Grund für seinen Missmut über die feridischen Herren.

      Bevor er antworten konnte erwachte sein Funkgerät, welches er am Gürtel seiner Uniform trug zum Leben. "Jur ein Flugzeug!" Ruhig nahm er das Funkgerät vom Gürtel und antwortete der Stimme, welche er als die einer seiner Späher identifizierte. "Zieht euch Alle in die Höhlen zurück. Das wird ein Aufklärer sein. Mit seinen Wärmebildgeräten kann er euch sehen!" Er blickte den Neuen an: "Einer ihrer Aufklärer. Sie überfliegen das Gebiet immer wieder um den Gerüchten von Aufständigen nachzugehen." Das lauter werdende Geräusch von Motoren bahnte sich seinen Weg zu den beiden Männern und Jur ging vorsichtig zum Eingang. Es dauerte einige Minuten bis die Geräusche wieder leiser wurden. Langsam blickte er nach draußen und konnte die sich entfernenden Umrisse einer Opal DA42 erkennen. Das sehr kleine und relativ leise Flieger wurde von der Luftwaffe genutzt um die schlecht zugänglichen Gebiete weit im Süden des Landes und in den Bergen zu kontrollieren. Ob sie einen Hinweis hatten oder es nur ein Routineflug war konnte er nicht sagen. Aber dies war auch vollkommen gleich in diesem Moment. Ein Neuer war angekommen und würde sich ihnen anschließen, eine weitere Seele die für die Freiheit kämpfen würde.
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      +++ Internationaler Flughafen von Dhahir | 16:30 Uhr Ortszeit | STRENGT HEMMELIG +++

      Es später Nachmittag als die Linienmaschine der Nørsk Airlines auf dem Flughafen der alhayaanischen Haupstadt gelandet war. Jakob Ryanson verabschiedete sich freundlich von den Stewardessen und trat dann aus der Tür in die Fluggastbrücke, welche ihn zum Terminal bringen sollte. Sie war nicht vollständig abgedichtet und so erhaschte er bereits einen kurzen Eindruck von der drückenden Hitze, die draußen erwarten würde. Mit nur einem Handkoffer ging er zielstrebig zur Einreisekontrolle und überreichte dem Beamten seinen Pass. Als dieser das Foto mit seinem Gegenüber abglich indem er es in die Luft auf die Höhe von Jakobs Gesicht hielt lächelte er freundlich und erntete eine hochgezogene Augenbraue. "Grund des Aufenthaltes Mr. Ryanson?" "Urlaub!", antwortete Jakob schnell. Der Beamte blickte auf das kleine Handgepäck und Ryanson fügte noch an: "Ein Kurzurlaub. Ich habe frei bekommen und wollte raus aus dem Winter. Sie wissen ja was auf Voorlant los ist. Ein Meter Schnee und extrem kalt." Ruhig lächelte er und erntete ein Nicken als Antwort. Der Grenzbeamte legte den Pass vor sich und stempelte das Touristenvisum in diesen. Dann erhob er seinen Blick erneut und sagte mit einem stark feridischen Akzent in Columbisch: "Herzlich Willkommen im Sultanat von Alhayaa. Einen angenehmen Aufenthalt wünsche ich Ihnen." Jakob nickte und dankte dem Mann höflich.

      Jakob trat auf aus der Tür aus dem vollklimatisierten Termial und hier empfing ihn die heiße Wüstenluft wie eine Wand. Er blickte sich kurz um und setzte dann seine neue und modische im arcadischen Stil gehaltene Sonnenbrille auf, deren Gläser verspiegelt waren. Langsam lies er den Blick über den Parkplatz schweifen und fand schließlich was er suchte. Ein Geländewagen der Firma Niruu, der etwas abseits geparkt war. Schnellen Schrittes ging er hinüber und öffnete die unverschlossene Tür. Er nahm im Wagen Platz und warf seine kleine Tasche auf den Rücksitz. Dann suchte er kurz den Schlüssel, fand ihn jedoch weder in einem der Fächer, noch unter der Sonnenblende. Sein Gegrübel wo der Schlüssel sein könnte wurde von einem Klopfen an die Scheibe unterbrochen. Aus den Gedanken gerissen blickte er sichtlich erschrocken nach Links und erkannte den Wagenschlüssel, der vor seinen Augen von einem großen und glatzköpfigen Mann hin und her geschüttelt wurde. Jakob lachte kurz auf als der Mann auf die Beifahrerseite ging und ebenfalls in den Wagen stieg. "Jakob, Jakob, Jakob. Du musst schneller sein, ansonsten erwischt man dich noch.", meinte er freundlich, warf den Schlüssel in die Hände von Ryanson und beide Männer lachten. Freundschaftlich gaben sie sich die Hand und ein Beobachter hätte sofort erkannt, dass beide Männer sich kannten. "Lars, also bist Du doch noch am Leben. Ich dachte Du wärst damals in Cöln verloren gegangen." "Die Berichte über meinen Tod sind stark übertrieben." Lars Kristensen deutete auf die Straße. "Fahr los, ich sage dir dann wo wir hin müssen."

      Die Fahrt der beiden Männer dauerte knapp dreißig Minuten und endete in einem alten dreistöckigen Gebäude in der Altstadt von Dhahir, in der Medina. Nachdem sie den Wagen in einer Seitenstraße unweit des Hauses geparkt hatten gingen sie einige Umwege um dann das Haus durch den Hintereingang zu betreten. An einer unscheinbaren Tür klopfte Kristensen: "Wir sind da." "Marco?", fragte eine weibliche Stimme hinter der Tür und der Klopfende antwortete: "Polo!" Die Tür ging auf und die beiden Männer traten hinein. Kristensen stellte die anderen Mitglieder des Teams vor, welches der voorlantische Nachrichtendienst ins Sultanat entsandt hatte um mehr über die möglichen Aufständigen zu erfahren. In der Wohnung standen einige Kisten, auf dem Tisch lagen zwei Pistolen und zwei Funkgeräte mit kleinen, nahezu unsichtbaren Ohrsteckern. Kristensen reichte Jakob einen von diesen und ein Funkgerät. "Damit bleiben wir immer im Kontakt." Er deutete auf die Karte, welche das Sultanat zeigte. Dann tippte auf die im Süden des Landes gelegene Stadt Tio. "Nach Tio werden wir morgen aufbrechen. Offiziell sind wir Entwicklungshelfer, die im Rahmen der Vereinten Staaten die Projekte begutachten und einen Bericht schreiben sollen." Im gleichen Atemzug reichte die Frau allen Anwesenden ihre Pässe, welche als Tarnidentitäten fungieren sollten. "Wir müssen die Namen und die Daten auswendig lernen. Falls man uns abfragt muss es wie aus der Pistole geschossen kommen!" Jakob blickte die junge Frau, mit dunklen Augen und schwarzem Haar an, nahm den Pass und nickte. Dann erhob er den Blick wieder zur Karte. Das Sultanat war riesig und die Region im Süden war kaum bewohnt und bestand de facto nur aus einer unwirtlichen Wüste und Bergen. Und noch schlimmer war, es dürfte dort noch wärmer sein als hier in der Hauptstadt.
      +++ Hafen von Mek'ele | 21 Uhr Ortszeit | Geheim +++

      Die Scomber war ein kleines und unauffälliges Containerschiff. Sie wirkte im Vergleich zu den anderen Schiffen im Hafen und diejenigen, die davor ankerten und darauf warteten, einfahren zu dürfen, schon lächerlich klein. Aber sie reichte für Speziallieferung für das heutige vollständig aus. Ein Container in Standardgröße nach der anderen wurde mithilfe eines Krans abgeladen und im Hafengelände abgeladen. Die Zollbeamten des Sultanats standen am Ankerplatz und gingen gemeinsam mit dem anwesenden Lieferanten, ein khitaischer Händler namens Lei Shi, die Fracht durch. Auf den Papieren standen offiziell nur irgendwelche Werkzeuge, Schrauben, Leime und desgleichen. Aber in Wirklichkeit befanden sich in den Containern diverse Handfeuerwaffen, Munition, Granaten und sogar kleine handliche Drohnen. Den Auftrag hatte er über Umwege vom Sicherheitsrat, dem Geheimdienst der Republik Khitai, erhalten. Es war nicht der erste Auftrag dieser Art, die Lei Shi erhalten hatte. Ob da wirklich nur das Geschäft eine Rolle spielte - und der khitaische Staat hatte in jedem Rüstungsbetrieb eine Mehrheitsbeteiligung inne - oder der Sicherheitsrat ein größeres Ziel verfolgte, wusste Lei Shi nicht. Der gebürtige Temasiker hatte auch nicht weiter nachgefragt. Sein Auftrag war nur, die Container in Mek'ele ohne Zollkontrolle dieser abzuliefern und alles weitere den Spediteuren Mustaba al-Moussad und seinen Geschäftspartner Han Chen, welcher eine Mehrheitsbeteiligung in mehreren Speditionsunternehmen hier in der Region hatte, zu überlassen. Nun galt es aber erstmal für Lei Shi, die Zollbeamten abzubringen, seine Container öffnen zu wollen. Er übergab dem Beamten, der offensichtlich hier einen hohen Rang bekleidete, mit den weiteren Frachtpapieren einen Briefumschlag mit Dollarscheinen darin. Der Beamte tat so, als wäre nichts gewesen und steckte den Umschlag in eine seiner Jackeninnentaschen, bevor er kurz die Papiere überflog und darauf stempelte. Auch kreuzte er bei den Einfuhrpapieren das Feld "Kontrolle durchgeführt" an. Damit war war Lei Shi aus dem Schneider. Niemand wird die Container kontrollieren, niemand wird die Papiere hinterfragen und Lei Shi wird keine Probleme bekommen.

      Es näherten sich mehrere Schritte und Lei Shi erkannte zwei Silhouetten. "Hallo Herr Shi!", begrüßte einer der beiden auf jūzhùanisch. Es waren Mustaba und Han, wie Lei feststellte. Han Chan war vielleicht 1,70 m groß und von hagerer Gestalt, während Mustaba kräftig und hochgewachsen war. Wenn es Lei nicht besser gewusst hätte, würde er sagen, Mustaba ist Hans Leibwächter. "Haben Sie den Zoll hinter sich gebracht?" Er streckte seine Hand aus, um die Frachtscheine von Lei Shi entgegen zu nehmen. Lei nickte bestätigend, während sich die Zollbeamten wieder entfernten. "Gut ... dann werden wir sie an unsere Kunden ausliefern." Han Chan schaute seinen Geschäftspartner an und wechselte auf feridisch. "Verteile die Fracht einmal für den Transport zu den Militärdepots und einmal in die Sharad-Kette." Mit einem dankenden Nicken bedankte sich Han bei Lei für die Lieferung, bevor er wieder mit Mustaba verschwand, um den Weitertransport zu organisieren. 'Geschäft ist Geschäft', sagte Lei Shi zu sich selbst, während er sich wieder an Bord seines Schiffes begab.
      +++ Im Süden von Alhayaa | Irgendwo in der Sharad-Kette | 15:00 Uhr Ortszeit +++

      Jor blickte auf die schwarze Kiste, welche geöffnet vor ihm stand. Er kniete neben ihr und Abdul die kleine Drohne heraus. Ihr Gehäuse war sandfarben eingefärbt und die zugehörigen Elemente, inklusive der Fernbedienung ebenfalls. "Eine Drohne Herr. Anscheinend ...", er deutete auf einen größeren Schwarzen Kasten in der Kiste und holte diesen heraus. "... mit einem größeren Akku. Ich habe diese schon einmal im Internet gesehen. Mein Bruder hat sich mit soetwas beschäftigt, er ist in der Schule in der Technikklasse." "Wir lange kann die in der Luft bleiben?" Abdul zog die Anleitung heraus und blätterte, Khitai, Erusisch, Columbisch und schließlich Feridisch waren die Sprachen in welcher sie verfasst waren. Kurz überflog er die Daten und blätterte einige Male hin und her. "Bis zu einer Stunde mit dem großen Akku. Sie kann bis zu 10 Kilometer weit von der Steuerung entfernt sein." Jur nickte zufrieden. Dann blickte er über die anderen Kisten. Sturmgewehre, vornehmlich M61 und Derivate aus einigen verschiedenen Ländern. Den Kisten in denen sie geliefert waren nach, waren sie kein Militärstandard sondern zivil und frei verkäufliche Waffen. Dennoch verwendeten die Gewehre und die Pistolen jeweils die selbe Munition.

      Sicher war er sich nicht wo die Waffen her kamen und seine Mittelsmänner wussten dies auch nicht genau oder wollten es ihm nicht verraten. Doch das war ihm in diesem Falle auch egal. Zusammen mit anderen Waffen, die zum Teil aus der Mitte des letzten Jahrhunderts stammten wie auch der wohl berühmtesten Waffe auf dem inanaischen Kontinent, der AG37. Auch hier hatten die Mittelsmänner hervoragende Arbeit geleistet und die Waffen aus allen Teilen des Kontinents her geschafft, mit ausrechender Munition. "Das sind nicht unbedingt viele moderne Waffen Jur. Auch die Munition ist begrenzt. Was sollen wir mit denen machen?" "Wir werden sie als Reserve behalten. Gebt sie den Raqib*, die anderen Waffen gebt ihr den einfachen Kämpfern. Wir werden am Morgen mit der Ausbildung beginnen. Ihr wart Soldaten, ihr wisst wie man schiest. Gebt dieses Wissen weiter, lasst sie auch üben. Lasst sie die Waffen zerlegen und zusammen setzen, auch im Dunklen. Sie müssen es wie im Schlaf beherrschen. Die Schießausbildung an den Pistolen können wir in den Höhlen machen. Aber mit den Gewehren geht nur im Freien." "Ich habe dafür bereits einen Ort ausgewählt. Ein Canyon unweit von hier, der den Schall nur nach oben heraus lässt. Ich habe keine Ahnung wieso, aber man hört es nicht in der Umgebung." Erneut nickte Jur zustimmend und ließ seinen Blick über die Waffen schweifen. Wenn Alles nach Plan verliefe, dann könnten sie bald loschlagen. Die Unabhängigkeit seines Volkes war sein Ziel, da es auf friedlichem Wege nicht möglich war, so mussten sie wohl kämpfen. Doch sie würden nicht die Fehler machen, die ihre Vorfahren gemacht hatten. Sie würden erfolgreicher sein.


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      Raqib - Entspricht einem Sergeant oder Truppführer
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      +++ Dorf westlich von Tio | 9:30 Uhr Ortszeit | STRENGT HEMMELIG +++

      Jakob blickte über den Rand und in die dunkle Tiefe des Brunnens. "Der Brunnen ist schon vor Monaten versiegt. Wir haben es dann dem Gouverneur gemeldet, aber getan hat sich Nichts bisher. Wir müssen unser Wasser aus Tio holen. Das ist mit dem Auto eine Fahrt von zwei Stunden.", berichtete der ältere Schwarzinanaer und die Frau, welche ihn befragte, machte sich Notizen in ein kleines Heft. Kristensen, der Einzige der eine Waffe offen trug und offiziell als Leibwächter dabei war, blickte sich um und richtete seinen Blick in die Ferne. Die Berge der Sharad-Kette erhoben sich im Osten und waren auch von hier aus zu erkennen. Das Land war karg, nur wenige Pflanzen gedien hier und die Meisten verdienten sich mit der Arbeit in der Kohlemine. Andere hatten Vieh, ein paar Ziegen, Hühner und auch ein paar Rinder. Doch sie mussten das Futter von weit weg heran bringen und das war kostenintensiv. Auch wenn das Benzin hier zu lachhaften Preisen angeboten wurde. Nach Umrechnung in VS-Dollar waren dies vielleicht 30 Cent pro Liter, so war der Verdienst hier so gering, dass selbst dies ein Hinternis darstellte.

      "Wir werden dafür sorgen, dass hier ein Brunnen gebohrt wird. Dann können sie auch Landwirtschaft betreiben und ihre eigene Nahrung anbauen", sagte die Frau freundlich. Sie würde wirklich einen Bericht abfassen, welcher für die VS gedacht war, denn das war offiziell hier ihre Funktion und die Botschaft würde es entsprechend weiterleiten und bearbeiten. Eventuell würde ihre Regierung ein eigenes Programm aufnehmen um den Menschen hier zu helfen. Oder aber die Führung in Dhahir unter Druck setzen. Doch dies würde sich sicherlich als schwierig gestalten. Sie hatte die Kontrolle über das Öl aber noch wichtiger, sie hatte die Kontrolle über den Kanal, welcher für Voorlant und auch die Welt von enormer strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung war.

      Die zweite Frau vor Ort trat zu Jakob. "Ich habe mich umgehört und mich mit ein paar der Frauen unterhalten können. Einige der Männer sind nach Ma'rib aufgebrochen. Sie haben dort einen Auftrag, um es mit ihren Worten zu sagen. Sie scheinen aber zumindest immer wieder Geld nach Hause zu schicken." "Denkst Du, dass die Aufständigen dort ihr Quartier haben?" Die Frau überlegte kurz und strich sich das Haar unter ihr Kopftuch. "Ich bin nicht sicher. Aber alle Informationen deuten auf diese Stadt, oder zumindest die Umgebung. Das Sharad-Gebirge wäre das ideale Versteck. Unzugänglich für die meisten Fahrzeuge, viele Höhlen und die Armee ist dort nicht sehr präsent." Sie deutete mit einem Kopfnicken auf einen gepanzerten Wagen unweit von ihnen: "Nicht so wie hier. Wir sind auf dem Weg hier her an vier Checkpoints vorbei gekommen. Hier wären die Aufständigen wie auf dem Präsentierteller." "Dann besprechen wir das nachher mit den Anderen. Ich denke wir sollten dort weiter suchen."
      +++ Dhahir | Palast des Sultans | 9:00 Uhr Ortszeit +++

      "Eure Exzellenz, die Anzeichen verdichten sich. Laut dem ..." "Ja, laut dem Geheimdienst gibt es Gerüchte, bla, bla, bla!", unterbracht der Sultan den Wesir für Inneres. "Ich brauche keine Gerüchte, ich brauche Beweise!", sagte er laut und schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. Danach erhob er sich und stützte sich mit den ausgestreckten Armen auf den selben Tisch um seine Gegenüber durchdringend anzuschauen. "Mansour, ich habe sie zum Wesir für Innere Angelegenheiten gemacht, weil sie nicht auf Gerüchte gehört haben, sondern weil sie knallharte Fakten brauchten um überzeugt zu werden." Dann blickte er den zweiten Mann, gekleidet in eine hellbraune Uniform an: "General Shalhoub, wie ist ihre Einschätzung der Lage?"

      Der General zog seine Uniform gerade und räusperte sich kurz: "Bisher sind es nichts als Gerüchte. Allerdings ist die Zahl der Desertationen von Schwarzinanaern im Osten des Landes gestiegen. Sind bisher nur Zwei oder Drei Soldaten pro Monat nicht mehr zum Dienst erschienen haben wir seit Anfang des Jahres achtundzwanzig Fahnenflüchtige. Die meisten dieser Männer konnten wir früher zu Hause finden. Sie wollten meist zu ihren Familien zurück. In den aktuellen Fällen jedoch wissen auch nicht die Familien wo sie sind. Sie sind quasi wie vom Erdboden verschluckt." Ben Salam zog die rechte Augenbraue nach Oben. "Das heist sie bauen eine Schattenarmee auf." "Das ist auch unsere Annahme, wenngleich wie keine genauen Informationen haben. Die Soldaten haben allesamt die Grundausbildung abgeschlossen, können jedoch nur als Unerfahren eingestuft werden. Allerdings sind unter den Männern auch einige Unteroffiziere mit Spezialausbildung. Waffenspezialisten, Funker, Mechaniker."

      "Was meine Herren werden Sie jetzt tun?", fragte der Sultan neuerlich als er sich wieder setzte und blickte die Beiden nacheinander an. "Die vorliegenden Informationen deuten darauf hin, dass diese mögliche Aufständige sich in Tio sammeln. Die Stadt ist seit je her immer wieder Ausgangspunkt für Aufstände gewesen. Wir haben die Ermittlungen durch zivile Fander der Polizei sowie die nachrichtendienstliche Aufklärung verstärkt." Der General setzte direkt ein: "Die Armee hat zusätzlicher Checkpoints am Zugang zu der Region errichtet. Wir kontrollieren stichprobentartig Fahrzeuge und Personen bei der Ein- und Ausfahrt. Dazu haben wir die Aufklärungsflüge der Luftwaffe in der Region verstärkt. Vor Allem im Bereich der Grenze. Der Schmuggel hat bisher nicht zugenommen, daher gehen wir davon aus, dass die Aufständigen schlecht ausgestattet sind."

      Ben Salam nickte bei den Erklärungen der Männer. "Ich gehe davon aus, dass es aber keine Erfolge bisher gab?" Das Schütteln der Köpfe der Beiden beantwortete seine Frage. "Sie haben bis Anfang Februar Zeit handfeste Beweise zu liefen. Wenn das nicht möglich ist, gehe ich davon aus, dass es nur Gerüchte waren und sind! So Gott will, werden Sie etwas finden."
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      Der astorische Geheimdienst hatte auch in Alhayaa seine Verbindungsbüros. Ein kleineres in Al Bats und ein größeres in Dhahir, der Hauptstadt des Landes. An der Oberfläche sind es lediglich ein unauffälliger Schlepperbetrieb. Ein einheimischer Seemann, der vom astorischen Geheimdienst für alhayaaische Verhältnisse gut bezahlt wird, betreibt den Betrieb offiziell. Er stellt keine Fragen und erzählt auch niemandem etwas und wird dafür weiter bezahlt. Vor den öffentlichen Behörden werden die Einnahmen durch gute Absatzzahlen begründet, sodass auch daher kein Verdacht erregt wird. Die astorischen Agenten des Büros waren von diesem oder von anderen Firmen "angestellte" mit Arbeitserlaubnis, Studentenvisum oder auch gerne genommen, ein Touristenvisum. Die Verbindungsbüros wurden dort vor allem mit dem Zweck errichtet, den Schiffsverkehr im Kanal im Blick zu haben, auch wenn die Aktivität gerade in Friedenszeiten eher gering ist und man dann auch Kapazitäten für anderes frei hat. So bekam man schon seit längerem Gerüchte über den Buschfunk mit, dass die Bevölkerung auf dem Inanischen Teil des Landes immer unruhiger wird. Dies ließ auch die Abwehr aufhorchen und nach einer kurzen Rücksprache mit Cölln wurde veranlasst, die Geheimdienstaktivität auf den Inanischen Teil des Landes sowie den Sultan und seine Wesire zu fokussieren. Man sah besonders letzteres als schwierig an, da man dafür im Idealfall die den Sultan unterwandern müsste oder Mitglieder zum Ausplaudern von Informationen bringen müsste, etwa durch Bestechung, und das ohne aufzufallen.

      Unterschätzt hatte man dahingegen den Aufwand, den man in Inana betreiben müsste. Informationen über ein paar Rebellen würden schon nicht so schwer zu beschaffen sein, so dachte man. Allerdings hat man die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Kartendaten waren schlecht, es gab zahlreiche unbekannte, oder zumindest nicht eingezeichnete Höhlen und die Landschaft schien sich auch ständig zu verändern. So dauerte es doch deutlich länger als geplant, irgendwelche Informationen erhalten zu können und die, die man bekam, waren auch nur sehr wage. Als weiße Person fiel man dort schließlich auf wie ein bunter Hund und niemand vertraute einem, auch nicht als 'Tourist', auch wenn die Schauspielerische Leistung echt Oscar verdächtig war. Andere Methoden mussten her, Bestechungsgelder, eine Sprache, die jeder versteht, allerdings ist dann immer wieder die Frage, wie vertrauenswürdig die Person wohl zu sein schien und ob sie ihre Aufgabe erledigen würde und ehrlich sein würde. Denn bei wem solle man sich dann beschweren? Der Polizei? Person verklagen? Nein, das würde wohl kaum gehen, man war völlig auf sich gestellt und musste Zuckerbrot und Peitsche herausholen. Tatsächlich fand man eine Person, die sich als guter Kandidat entpuppte, eher durch Zufall als durch Suche. Nachdem man mal wieder mit der Fähre übergesetzt hatte und in einem kleinen Dorf, wieder unter dem Deckmantel, man wäre ein Tourist, entsprechend auch als typisch astorischer Tourist gekleidet, ganz wichtig dabei, die Tennissocken in den Sandalen fand man in einer Bar einen ehemaligen Soldaten, der etwas plauderte, wie doof doch alles sei, wie ungerecht gegenüber den schwarzen und dass dass die nur abwarten sollen, wenn der Widerstand kommt.

      Die Person schien etwas zu wissen und noch in der Bar kam man etwas ins Gespräch. Als der ex Soldat dann heim gehen wollte bot man ihm noch einen letzten Drink an, den man ausgeben würde. Kurze Ablenkung warf man unbemerkt eine kleine Pille in seinen Drink ehe man gemeinsam die Gläser erhob. Danach ging es aber wirklich Heim. Man bot noch an, die Person zu begleiten, was sie auch annahm. In einer dunklen Gasse sackte sie dann zusammen. Sollte es jemand sehen, so würde es so aussehen, als wäre sie lediglich viel zu betrunken gewesen. Die beiden als Touristen getarnten Agenten trugen die Person in ihren Mietwagen und sprachen dabei auf andermannisch zueinander. Zunächst taten sie ratlos und würden nicht wissen, was sie tun sollen, ehe sie sich einigten, die Person erst mal mit auf ihr "Hotelzimmer" zu nehmen. Zwei sehr hilfsbereite und vielleicht auch naive Touristen, so würde es für jeden nach außen hin wirken. Dass alles bereits genau wie geplant ablief, das konnte niemand ahnen. Sollten irgendwo Fragen aufkommen, so würde man genau diese Geschichte erzählen, man wisse nicht, wohin mit der Person, wolle sie aber auch nicht hilflos am Straßenrand liegen lassen und würde sie auf dem Sofa in ihrem Hotelzimmer ausnüchtern lassen. Als der Inanaer wieder nüchtern wurde, wachte sie an einen Stuhl gefesselt auf und zwei Agenten der Abwehr blickten auf ihn

      "Aaaaahrgh...w...wo bin ich...w..wer seid ihr und was wollt ihr?" stammelte die Person vor sich hin, sichtlich verkatert vom nächtlichen Besäufnis
      "Das spielt hier keine Rolle" antwortete eine blonde Frau in einem schwarzen Hosenanzug mit weißer Bluse darunter. An ihren Füßen schwarze High-Heels und auf ihrer Nase eine schwarze, verspiegelte Sonnenbrille in der sich der Inanaer selbst sehen konnte. Sie sprach, wie alle Agenten der Region, fließend die Sprachen des Landes, sodass die Kommunikation kein Problem darstellte "Wir wollen dir nichts tun, aber wir haben auch keine Hemmungen, es zu tun, wenn du nicht mitspielst" sprach sie weiter. "Du hast letzte Nacht etwas von einem Widerstand gesagt, da sind wir natürlich neugierig. Wir können dir so einiges bieten, du musst nur kooperieren. Was genau weißt du über den Widerstand?" "Das du mir so einiges bieten kannst sehe ich, Schätzchen" kommentierte der Inanaer mit starrem Blick auf die Oberweite der Agentin, worauf er sich prompt eine Ohrfeige einfing. Ihr Kollege, schwarze, nach hinten gegelte Haare, schwarzer Anzug, schwarze Lederschuhe, weißes Hemd, schwarze Krawatte, drückte sie mit seinem Arm nach hinten vom dem Inanaer weg "Das war nicht gemeint. Wir können dir viel Geld bieten, ein Haus auf dem feridischen Teil des Landes für dich und deine ganze Familie. Oder aber, wir ziehen hier andere Verhörmethoden auf, von denen niemand spricht." sprach er nun zu dem Inanaer. "Von mir erfahrt ihr gar nichts, da könnt ihr mir so viel bieten, wie ihr wollt." "Bist du dir da sicher? Ein Haus am Strand, ein glückliches Leben für deine Familie...Das hier [...]" Er holte ein Bündel Geld, viel Geld, aus seinem Sakko hervor "Wäre nur der Vorgeschmack." Er machte eine kurze Pause ehe er weiter sprach "du hast von einem Widerstand gesprochen. Wir sind neugierig, was es damit auf sich hat, wir könnten helfen."

      "Tzz, von wegen, ihr feriden wollt uns nur unterdrücken, uns klein halten, als eure Sklaven ausbeuten. Lieber sterbe ich als dass ich euch was verrate..." Er spuckte den Agenten nach seiner Aussage vor die Füße, welche sich beide nur emotionslos in die Augen guckten, als würden sie sich gerade telepathisch verständigen. "Nun, ich sehe, wo dein Problem ist. Du denkst, wir arbeiten für die Regierung von Alhayaa. Aber sieh uns an, sehen wir aus wie Feriden?" Beide nahmen für einen Moment ihre Sonnenbrillen ab. Der Inanaer guckte beide an, offenbar nachdenkend. Er schient einzusehen, dass sie es nicht taten, wollte es aber noch nicht offen zugeben "Ach was weiß ich, ihr seht doch eh alle gleich aus" gab er patzig als Antwort zurück. "von mir erfahrt ihr gar nichts" Wieder blickten sich beide Agenten wortlos und emotionslos an, dann verließen sie den Raum und ließen den Inanaer alleine. Einen Moment später kamen sie wieder rein. "Nungut, du bist dann wohl doch zu loyal zu deinen Leuten für uns, wir lassen dich gehen. Allerdings müssen wir dafür sorgen, dass du nichts mitbekommst, also bitte entschuldige..." Der Inanaer wurde betäubt, danach wurde er wieder dahin gebracht, wo man ihn aufgelesen hatte. Man hatte sich für andere Methoden entschieden, um den Widerstand ausfindig zu machen. In seinen Nacken hatte man unter seine Haut einen kleinen Peilsender eingepflanzt. Nun hoffte man, dass der Inanaer sie schnurstracks zum Versteck des Wiederstandes bringen würde, ob er wollte oder nicht. Das ersparte einem dann erst mal viel Zeit, als wenn man nun ewig mit ihm diskutieren würde.
      +++ 04.02.2023 - 9:00 Uhr Ortszeit | Hafen von Ruholmen +++

      "Es ist mir egal." "Aber ..." Der ältere Flaggmester unterbrach den Unteroffizier: "Es ist mir egal. Soll ich es Ihnen noch einmal buchstabieren? Wir werden keine privaten Güter mit an Bord nehmen. Das hier ist ein Kriegsschiff und nicht ihr persönlicher Paketdienst." Erneut wollte sein Gegenüber ansetzen um etwas zu sagen, wurde aber erneut abgewürgt: "Die Diskussion ist hiermit beendet. Ich bin der Lademeister, mein Wort zählt. Sie können wegtreten!" Der Unteroffizier stand stram und salutierte bevor er auf dem Absatz kehrt machte und den Flaggmester auf dem Ladedeck stehen ließ. Dieser schüttelte den Kopf und hob dann wieder die Ladeliste, die er in seiner rechten Hand hatte um seiner Arbeit weiter nachzugehen.

      Ein junger Soldat trat zu ihm, salutierte zackig und berichtete dann. "Herr Flaggmester, die Beladung ist beendet. Wir haben Vierzehn Container mit Munition, acht Container mit Ersatzteilen und Werkzeugen und die vier überholten Skilpadde 90 auf Deck. Alles ist gesichert und zur Abnahme bereit." "Danke Konstabel. Ich werde gleich Alles abnehmen, ich gehe aber davon aus, dass Alles passt. Lassen Sie die Laderampe einfahren und sichern." Neuerlich salutierte der Soldat und entfernte sich im Laufschritt in Richtung Heck.

      Die Prüfung dauerte knapp dreißig Minuten, und lediglich zwei Sicherungen mussten nachgezogen werden. Alle Punkte wurden abgehakt und dann trat der Flaggmester in sein kleines Büro, wenn man es denn so nennen wollte, am Rande des riesigen Ladedecks. Er hob den Hörer und drückte den Knopf für die Brücke. "Lademeister an Brücke. Beladung abgeschlossen, Rampe geschlossen und gesichert." Der Bericht wurde kurz bestätigt und nun begann das Ablegemanöver des Katamarans, welcher die Güter in weniger als einer Woche bis nach Mura Jang bringen würde. Das Wasser wurde aufgewühlt als das Querstrahlruder das Schiff vom Kai wegbewegte. Die Stadt lag idylisch da, als das Schiff die Hafenausfahrt passierte. Schnee bedeckte die Dächer, welcher erst vor ein paar Wochen für ein Chaos gesorgt und Hardanger für zwei Tage lahm gelegt hatte. Inzwischen waren die Temperaturen auf -5°C angestiegen und die Sonne strahlte am Blauen Himmel über ihnen, sodass sich die Lage wieder normalisiert hatte.
      +++ Hafen von Temasik | 15 Uhr Ortszeit +++

      Nach seiner Rückkehr in Temasik begutachtete Lei Shi zusammen mit seinem Kunden, ein Mann mit Halbglatze, welcher einen kurzärmeligen weißen Hemd und dunkle Jeans trug, aus dem Sicherheitsrat über den Platz hinweg. Außer den wenigen eingeschworenen Mitarbeitern, herrschte hier komplett tote Hose. Nur wenige hatte hier Zugang, um die Geheimhaltung aufrecht zu erhalten. Als Vorbereitung standen zwei Container noch offen. "In dem vorderen Container sind Helme aus Altbeständen der 90er-Jahre, Schutzwesten, Pistolen, Maschinenpistolen sowie 9-mm- und 7,62-mm-Munition." Er ging zu einer Holzkiste und öffnete sie. Mehrere Metallboxen mit der Kennzeichnung 7,62 zeigten sich. Lei Shis Kunde nahm eine Metallbox heraus und öffnete sie, um die Patronen näher in Augenschein zu nehmen.
      "Zeigen Sie mir noch die Helme und Schutzwesten", forderte der Mitarbeiter des Sicherheitsrats ihn auf.
      Lei Shi nickte und holte zwei Pakete hervor. Mit einem Kuttermesser öffnete er die beiden. In einem waren mehrere Helme untergebracht, die zur Standardausrüstung der khitaischen Armee bis Ende der 1990er-Jahre gehörten. Die Helme ähnelten sich stark der westlicher Streitkräften und wurden bei der Entwicklung auch als Vorbilder genutzt. Aber ein geschultes Auge erkannte, dass der Helm ein khitaisches Design war. Einige hatten schon ein paar Gebrauchsspuren, aber waren qualitativ noch in Ordnung. Der Kunde schaute sie sich näher an und ging sicher, dass jedes Zeichen, Emblem und Buchstabe, welches auf Khitai zurückfallen könnte, vollständig entfernt wurde. Sobald er zufrieden war, schaute er sich die Schutzwesten an. Sie waren weniger an militärischen Standards angepasst. Die Modelle waren auch für Zivilisten erhältlich. Aber das war besser als gar nichts. "Passt soweit. Im anderen Container ist der Rest nehme ich an?"
      "Ja. Sturmgewehre, Mörsergranaten und Mini-Drohnen. In der Summe reicht es aus, um zwei komplette Kompanien auszurüsten."
      "Da fehlen aber noch zwei Kompanien. Wir haben ein ganzes Bataillon bestellt. So lautete die Vereinbarung."
      "Wohl wahr. Sie folgen mit der nächsten Lieferung. Dafür war ich so frei und habe noch dreißig Panzerabwehrwaffen plus fünf Schuss jeweils auf meine Kosten als Entschädigung drauf gelegt. Ich habe noch weitere auf Vorrat. Also Munition und Abschusssysteme." Die Neugier vom Lei Shis Kunden wuchs und er forderte diesen auf, die genannten Panzerabwehrsysteme zu zeigen. Dazu gingen sie in den anderen Container, wo eine weitere Holzkiste geöffnet wurde. "Eine reaktive Panzerbüchse. Aus alten sozialistischen Beständen."
      "Sie haben es erfasst. Ich habe ein paar alte Kontakte, die zufällig noch Restbestände hatten. Insgesamt kann ich vielleicht hundert bis hundertfünfzig Stück plus fünf Schuss jeweils kurzfristig ranschaffen. Die Herkunft auszumachen, ist ebenfalls kaum möglich. Gefühlt die halbe Welt benutzt sie. Insbesondere in Inana sind sie weit verbreitet."
      "Dann schaffen Sie Ihre Spende schon mal nach Alhayaa zu den Rebellen. Für die anderen 150 Stück legen Sie meiner Abteilung ein Angebot vor. Das wird später entschieden. Wie die Aufteilung der Ausrüstung auf königliche Truppen und Rebelleneinheiten in den Bergen genau aussieht, wissen Sie auch?" Lei Shi nickte. "Gut. Wenn Sie erwischt werden, wissen wir nichts davon und Sie sind auf sich gestellt. Sie kennen das Spielchen schon. Bereiten Sie auch die restliche Lieferung vor." Mit diesem Worten entfernt sich Lei Shis Kunde wieder. Einer von Lei Shis Mitarbeitern verschloss die Container wieder und machte sie für den Transport fertig.
      +++ Iskar Insel | 6 Kilometer westlich von Fassad | 4:30 Uhr Ortszeit +++

      Nur ein leises Plätschern und ein raues Rascheln verriet, dass das Holzboot Land erreicht und auf den Strand gefahren war. Es war hier in der Region nicht ungewöhlich das Fischer ihre Boote auf den Strand fuhren, da sie so besser vor dem Meer geschützt waren. Doch der Ort war durchaus ungewöhnlich. Die Iskar Insel war eigentlich militärisches Speergebiet und es war Fischern verboten hier anzulanden. Dies war auch der Grund warum die Männer, die nun von Bord sprangen, ihre Anlandung noch vor Sonnenaufgang durchführten.

      Jur sprang von Bord und blickte sich um. Der Himmel war klar und die vielen Sterne gaben einen Eindruck von der Pracht des Universums. Im Osten waren die Lichter von Fassad zu sehen, der Metropole an der westlichen Einfahrt des Kanals. Er konnte den Anblick nicht lange genießen, da seine Begleiter ebenfalls bereits das Boot verlassen hatten und in Richtung des kargen Bewuchses liefen, der den Rest der Insel vom Strand trennte. Die Sicherung war wirklich stark vernachlässigt worde, wie er feststellte. Der Zaun, der ursprünglich das militärische Sperrgebiet begrenzte war durchgerostet und an vielen Stellen anscheinend von Tieren bereits durchbrochen worden. Da sie an der Südküste angekommen waren, hatten sie nun noch einen relativ langen Fußmarsch vor sich, bis an die Nordküste.

      +++ VKS Hastur | 20 Kilometer westlich von Fassad | 6:00 Uhr Ortszeit +++

      Der Kapitän blickte durch das Fernglas nach Osten, der aufgehenden Sonne entgegen. Es näherte sich ein kleines Boot, welches in großen Buchstaben PILOT auf den Rumpf gemalt hatte. "Wachoffizier, bereit machen den Lotsen an Bord zu nehmen. Sicherungstrupps auf Deck!", befahl er ruhig als er das Fernglas herunter nahm und auf die Konsole vor sich stellte.

      An Backbord, etwas über der Wasserlinie, öffnete sich eine Tür im Rumpf und eine Treppe wurde ausgeklappt. Das kleine Boot kam längseits und der Lotse wurde, nach einer kurze Begrüßung an Bord genommen. Er erreichte die Brücke und wurde dort neuerlich vom Kapitän des Schiffes begrüßt, es wurden die üblichen Höflichkeiten ausgetauscht und dann bereitete man den Transit in Richtung der Straße von Inana vor. An Deck erschienen Zwei-Mann-Trupps mit leichten Waffen, die sich am Bug und am Heck, sowie den Seiten positionierten. Sie sollten das Kriegsschiff im Nahbereich absichern, falls Terroristen versuchten mit einem Schnellboot oder Ähnlichem anzugreifen. Die Sicherheitslage im Sultanat war im Moment als eher instabil eingestuft worden und daher hatte man diese Maßnahme, die eigentlich nicht üblich war, befohlen.

      +++ Iskar Insel | 6 Kilometer westlich von Fassad | 5:59 Uhr Ortszeit +++

      Hinter einem kleinen Busch liegend überblickte Jur die militärische Anlage. Er konnte einige Container östlich sehen, ein Radar westlich von ihnen und zwei Raketenwerfer direkt vor sich. "Ravi an Jur, wir sind in Position." "Machmut an Jur, wir sind auch in Position.", kamen direkt hinter einander zwei kratzige Funksprüche durch den Äther. "Haltet euch bereit Brüder, wir werden heute der Welt zeigen, dass sie uns nicht ignorieren darf." Langsam hob er seinen Arm und blickte auf die Zeiger seiner Armbanduhr. Sein Vater hatte sie ihm geschenkt, sie war einfach mit einem ledernen Armband, aber das Ziffernblatt mit vier selucischen Zahlen in gold gehalten. Langsam bewegte sich der Sekundenzeiger in Richtung der Zwölf. Fünf, vier, drei, zwei, eins. "Jetzt! Möge Alah uns leiten!", befahl er in sein Funkgerät, das an einem Riemen an seiner Schulter befestigt war. Er nahm sein Sturmgewehr nach vorn und erhob sich, zusammen mit den vier anderen Mitgliedern seines Trupps. Geduckt bewegten sie sich nach vorn und wie sie dies taten verriet, dass sie zumindest eine militärische Grundausbildung erhalten hatten.

      Sie näherten sich den beiden Raketenwerfern und trafen auf erste Soldaten der regulären Streitkräfte. Diese waren sichtlich überrascht und anscheinend auch vollkommen mit der Lage überfordert. Ein Soldat, der seine Zahnbürtste im Mund hatte, versuchte seine Pistole aus seinem Holster am Gürtel zu befreien. Doch Jur war hier schneller. Ein Schuss brach und der Soldat sackte leblos zu Boden. Binnen weniger Augenblicke hatten sie den Bereich von den Soldaten gesäubert. Auch in der Ferne waren Schüsse zu hören, als seine Brüder die anderen Teile der Anlage eroberten. "Machmut an Jur, der Controllcontainer ist unser. Wir bereiten Alles vor." "Jur, der Radarposten ist gesäubert. Wir halten unsere Position." Jur lächelte zufrieden. Die Ausbildung seiner Brüder in den Bergen hatte tatsächlich etwas gebracht.

      Ganze fünf Minuten nach dem Angriff war Jur am Kommandocontainer angekommen und eingetreten. "Schafft ihr es?" "Ja Bruder. Das System ist hoch gefahren und einsatzbereit. Welches Ziel wollen wir wählen?", fragte einer der Anwesenden und deutete auf den Monitor vor sich, der ein Bild des Seegebietes und die Positionen der Schiffe dort zeigte, die das Radar auffing. Jur musterte den Monitor gründlich und tippte dann auf ein Symbol mit dem Namen 'Hastur'. "Das hier. Wie lange brauchen wir?" "Ich speiße die Zielposition ein und wir sind bereit." Jur erhob seinen Oberkörper und stand in voller Größe hinter den Männern. "Dann feuer, wenn Du bereit bist. Zwei Raketen, wir wollen auf Nummer sicher gehen." Dann ging er zur Tür und richtete seinen Blick zu den beiden Raketenwerfern.

      Ein dumpfes Tröten war zu hören, ein Warnton an die Soldaten an den Werfern das diese nun aktiv würden. Sie schwenkten nach Oben und an der Front sprangen zwei Klappen auf. Rauch wurde aufgewirbelt und nacheinander spien die Boxen ihre tödliche Fracht aus, die einen rötlichen Schein nach sich zogen. Erst gewannen sie an Höhe, dann senken sie sich wieder tief über die Wasseroberfläche. "Jur an Alle. Wir ziehen uns zurück!"

      +++ VKS Hastur | 18 Kilometer westlich von Fassad | 6:05 Uhr Ortszeit +++

      An Bord des Kriegsschiffes herrschte die übliche geschäftige Ruhe als der Radarmaat etwas stutzte und den Wachoffizier zu sich rief. "Sir ich hatte gerade zwei Kontakte südlich von uns. Allerdings sind sie wieder verschwunden." "Boote?" "Nein, laut dem System Raketen. Hier bei dieser Insel." Der Wachoffizier strich sich über seinen Bart. Raketen die wieder verschwinden, dachte er sich und dann fiehl es ihm wie Schuppen von den Augen ... Seezielflugkörper. Sie starteten hoch und senkten dann kurz über die Meereshöhe ab um ihren Angriff einzuleiten. Noch bevor er ein Wort sagen konnte erschienen zwei rote Punkte nur etwa zehn Kilometer südlich auf dem Radar. "Flugkörper im Anflug, Peilung Null-Acht-Vier, Tief. Geschwindigkeit hoch." "Nahbereichsverteidigung aktivieren!", bewahl der Wachoffizier in die Richtung einer anderen Konsole auf der Brücke. Sichtlich überrascht reagierte der Unteroffizier dort mit einem Moment Verzögerung, machte einige Eingaben und aktivierte das System.

      Am Bug schwenkte das Geschütz nach Rechts aus und versuchte die Schlingernden Bewegungen des Schiffes auszugleichen. Am Horizont konnte man nun, wenn man gute Augen oder ein Fernglas hatte zwei kleine Punkte erkennen, die nun nur noch vier Kilometer entfernt waren. Die Raketen erkannten, dass sie von einem Feuerleitradar erfasst worden waren und begannen damit Ausweichmanöver zu starten. Das Geschütz hatte sichtlich Mühe diesen zu folgen, eröffnete jedoch trotzdem das Feuer als seine Rechner auf Höchstleistung arbeiteten um die Raketen zu erfassen. Die Hülsen landeten metallisch au dem Vordeck und schwarze Wolken breiteten sich am Himmel in nunmehr nur noch zwei Kilometern Entfernung aus. Eine Explosion, rot, heiß und tödlich ertönte als der erste Flugkörper von den Schrapnellen der Munition zerfetzt wurde.

      "Auf Aufschlag vorbereiten!", brüllte der Wachoffizier in den Hörer und war dabei im gesamten Schiff zu hören. Der Lotse und der Kommandant blickten ohnmächtig in die Richtung als eine neuerliche Explosion, weniger als dreihundert Meter entfernt, passierte. Der zweite Flugkörper konnte vernichtet werden, jedoch nich ohne einen Teil seiner Energie auf das Schiff zu fokusieren und ihm Trümmer und Metallteile entgegen zu speien. Dutzende, wenn nicht gar hunderte Metallsplitter verschiedener Größe erreichten nur einen Wimpernschlag später den Rumpf der Hastur und suchten sich ihren Weg ins Innere. Scheiben barsten, die relativ dünne Außenhaut wurde perfuriert und im Inneren hatten die Splitter kaum an Energie verloren als sie durch Fleisch, Sehnen und Körper genau so schnitten wie durch Kabel, Rohre und Maschinen.

      Auf der Brücke herrschte ein einziges Chaos. Fenster waren gesplittert und Blut breitete sich auf dem Boden aus, wo die Verwundeten und Toten lagen. Der Kapitän, der hinter einer Konsole Schutz gesucht hatte erhob sich und blickte an seinem Arm herunter. Blut lief und der Schmerz begann zu pochen. "Schadensmeldung!", brüllte er, sich nicht um seine Verwundung kümmernd. Einer der Soldaten räumte eine Konsole frei und konnte mehr rot als Grün auf den Statusanzeigen erkennen. "Steuerbordmaschine ausgefallen, Lenzpumpe vier und acht ausgefallen, Elektrik des Ladedecks ausgefallen, Hauptgeschütz ausgefallen. Schiffssicherungstrupps sind auf dem Weg. Kein Wassereinbruch.", meldete er mit der geübten Präzision. Er Kapitän nahm den Hörer von der Konsole und öffnete einen allgemeinen Kanal nach draußen: "Mayday, Mayday, Mayday. Hier spricht die Hastur. Wir wurden angegriffen und haben Schäden und Verwundete. Wir benötigen umgehend Unterstützung." Dann blickte der zum Steuermann, der wieder an seiner Konsole saß. "Rudergänger, Kurs auf Fassad setzen. Bringen sie uns dort hin so schnell es geht."
      +++ Kommandobunker des Hærmann | Noorfeastta | 7:00 Uhr Ortszeit +++

      Nordsoon hatte die halbe Nacht nicht geschlafen und war bereits seit fünf Uhr im Kommandobunker unter dem Sitz des Hærmanns in der voorlantischen Hauptstadt. "Wir haben neue Informationen.", gab einer der Stabsoffiziere bekannt und machte einige Eingaben auf dem Laptop vor ihm. Die an der Wand befestigten Monitore veränderten sich. Sie zeigten einige Karten, sowie Bilder. "Das Kommando der Marine hat die Daten der Hastur ausgewertet und der Militärattache hat einige Bilder gesendet." Er vergrößerte die Karte und trat neben sie um einige Dinge zu zeigen. "Die Hastur hatte gerade den Lotsen übernommen und bereitete sich auf die Einfahrt in den Kanal vor. Exakt um sechs Uhr Ortszeit wurden zwei Flugkörper von der Küste der Insel Iskar gestartet." Er deutete auf die kleine Insel westlich von Fassad. "... diese hier, etwas westlich von Fassad. Die Insel ist militärisches Speergebiet, welche Einheiten dort genau stationiert sind wissen wir nicht. Aber anscheinend dient sie zur Küstenverteidigung.

      Wie dem auch sei, die Starts wurden von der Radaranlage der Hastur registriert, allerdings tauchten die Raketen umgehend unter den Radarhorizont ab. Wenige Augenblicke später jedoch, bedingt durch die hohe Geschwindigkeit der Raketen, erfasste das Radar sie erneut. Die Mannschaft leitete umgehend Gegenmaßnahmen ein und das Nahbereichsverteidigungssystem konnte beide Flugkörper, wenn auch mit ein paar Schwierigkeiten, abschießen."
      "Und warum wurde das Schiff dann außer Gefecht gesetzt?" Der Offizier öffnete einige Bilder und stellte sie auf die Monitore. Er zeigte auf Löcher im Rumpf und geborstene Scheiben. "Die zweite Rakete, die abgefangen wurde, war nur knapp zweihundert bis dreihundert Meter entfernt vom Schiff. Bei dieser Entfernung haben die entstehenden Splitter eine so hohe Geschwindigkeit, die sich auch in Richtung des Ziels ausbreiten, das sie das Schiff eigentlich immer treffen. Die Hülle der Hastur wurde an mehreren dutzend Stellen perforiert, das Sicherheitsglas durchschlagen und die Splitter drangen in den Rumpf ein."

      Der Hærmann nickte und stellte dann die Frage aller Fragen: "Wie hoch sind die Verluste und wie ist die Schadenslage?" "Es gibt achtzehn Tote und sechzehn zum Teil Schwerverletzte. Die Maschinenanlage der Hastur ist kurz vor Fassad komplett ausgefallen. Die elektronischen Systeme funktionieren zum Teil noch über das Backup. Die Laderampe wurde zerstört und ein Teil der Ladung beschädigt. Das war allerdings reines Glück, das Schiff hatte auch Munition geladen. Dazu ist die gesamte Waffenanlage ausgefallen. Zwei Schlepper und ein astorisches Frachtschiff sind der Hastur zu Hilfe gekommen und konnten das Schiff bis in den Hafen bringen. Die Verwundeten wurden in ein alhayaanisches Militärkrankenhaus gebracht.

      Der Botschafter und der Militärattache haben bereits Kontakt mit dem Sultan und dem Wesirrat aufgenommen um die Verwundeten schnellstmöglich auszufliegen. Weiterhin haben sie uns erlaubt Ermittler zu entsenden um ihre zu unterstützen. Was sie uns, laut dem Botschafter, glaubhaft mitteilen konnten ist, dass die Regierung nichts mit dem Angriff zu tun hat. Es gab wohl einen Angriff auf die Insel durch Aufständige und diese haben den Start ausgelöst. Details dazu haben wir allerdings noch nicht."
      "Informieren Sie die Sektion 9, sie sollen ihre Aufklärung verstärken. Leiten sie alle militärischen Transporte über die Caribic um. Ich möchte alle Daten der gefallenen Seeleute. Ich werde die Familien persönlich informieren. Sorgen Sie dafür, dass alle Verwundeten umgehend in voorlantische Kliniken verlegt werden."

      +++ Nahe Ma'rib | 9:30 Uhr Ortszeit | STRENGT HEMMELIG +++

      "Verstanden.", sagte Jakob und legte mit seinem Handy auf. Dann ging er zu den Anderen herüber, die auf einem der Sūqs der südalhayaanischen Stadt standen. "Wir sollen umgehend in die Hauptstadt, zur Botschaft, zurückkehren. Es gab einen Angriff." "Einen Angriff?", fragte Kristensen nach. "Auf eines unserer Schiffe, nahe Fassad.", flüsterte Jakob. "Verdammte Scheiße. Dann schnell zum Auto." Kristensen deutete in eine Seitenstraße des Marktes. Die Gruppe setzte sich in Bewegung dort hin um schnellstmöglich in Richtung Norden abzusetzen.

      Kristensen, der als Einzige offen seine Waffen trug führte die Gruppe, die noch immer die Ausweise der Vereinten Staaten trugen, zu ihrem Parkplatz. Was sie nicht wussten war, dass sie beobachtet wurden. Auch wenn sie nur sehr indirekt fragten, so schienen sie auf einer Spur zu sein, von der selbst sie noch nicht wussten. Dennoch gab es Informaten, die Jur von der Gruppe berichteten und das sie seinem Weg bis hier her gefolgt waren. Schüsse brachen und Kugeln schlugen in der Wand hinter der Gruppe ein. "Deckung!", brüllte Kristensen und hob seine MP32 um das Feuer zu erwiedern. Jakob ging hinter einer weiteren Kiste in Deckung und zog seine Pistole, die er versteckt trug. Er blickte an der Kiste vorbei und erblickte einen Schwarzinanaer, der offentsichtlich ein Sturmgewehr trug und sich auf sie zu bewegte. Zwei gezielte Schüsse und er ging zu Boden, dennoch ebbte das Feuer aus anderen vollautomatischen Waffen nicht ab. "Lars, gib uns Deckung. Ich bringe die anderen Weg! Victor Vier Eins!", brüllte Ryanson über die Schüsse hinweg. Präzise Schüsse, militärisch geübt waren zu hören und Jakob nahm dies als Bestätigung. Er deutete den Anderen in Richtung des Wagens, drehte sich dann über die Kiste und eröffnete das Feuer. Kristensen lief zu seiner Position und die Anderen in die Seitenstraße. Sie hatten bereits früher zusammen gearbeitet und einige spezifische Bewegungsmuster eingeübt und ihnen Namen gegeben. So wussten der Andere immer sofort was gemeint war und konnte seinen Part übernehmen.

      Das ganze Feuergefecht dauerte keine zehn Minuten. Mehrere Angreifer konnten sie ausschalten und Andere zogen sich zurück. Anscheinend hatten sie nicht mit einer solchen Gegenwehr von Schreibtischangestellten der Vereinten Staaten gerechnet. Im Wagen atmete die Gruppe einmal tief durch. Sicherlich würden die Sicherheitsbehörden schnell vor Ort sein, doch sie waren dann bereits auf dem Weg nach Norden, raus aus der Stadt und dem Einflussgebiet von Jur und seiner Gruppe.
      +++ In der Sharad-Kette | Östlich von Ma'rib | 6:30 Uhr Ortszeit +++

      "Victor Golf One, haben Zielgebiet erreicht.", eröffnete der Pilot der führenden Falkwan die bisher herrschende Funkstille. "Victor Golf One, hier ist Victor Alpha, haben verstanden. Endanflug auf Ziele, Koordinaten prüfen und Angriff einleiten." "Victor Gold One verstanden.", gab der Pilot auf den Befehl zurück. Er prüfte die Karte, die auf einem Flüssigkristallbildschirm auf der Linken Seite seiner Instrumententafel. Sie zeigte eine Karte der Region auf der sein Flugpfad und mehrere Koordinaten eingetragen waren.

      "Victor Gold Two, ich leite den initialen Angriff ein, sie folgen." Ein kurzes Klicken in der Leitung bestätigte den Befehl und der Pilot schnallte sich die Atemmaske vor sein Gesicht. Das FLIR-System auf der Nase wurde aktiviert und der zweite Monitor wechselte auf eine Ansicht der Landschaft in verschiedenen Grauabstufungen. Ruhig und mit der eingeübten Präzision gab der Pilot die Zieldaten ein und das System schwenkte herum auf diese. Er musste etwas heraus zoomen und konnte dann mehrere weiße Silouetten erkennen. Fahrzeuge verschiedener Größen, die sich über eine Bergstraße bewegte. Noch einmal prüfte er seine Flughöhe und markierte den größten LKW, in der Mitte des Konvois mit seinem Ziellaser. Ohne hin sehen zu müssen wechselte er an seinem Steuerknüppel auf die entsprechende Waffenstellung, atmere noch einmal tief durch und betätigte dann den Auslöser. Er spürte wie ein Ruck durch die Maschine ging als sich die schwere, lasergeführte Bombe von seiner Tragfläche löste.

      Am Boden herrschte eine angespannte Stille. Der Konvoi hatte von Jur den Auftrag bekommen auf Ma'rib vorzurücken und die Stadt noch heute anzugreifen. Die Technicals, Geländewagen aus khitaischer oder erusischer Produktion, waren mit leichten Waffen ausgestattet worden, welche Gönner aus dem Ausland zur Verfügung gestellt hatten. Weiterhin gehörten drei LKW zu der Gruppe, auf denen die meisten Mitglieder der Aufständigen Platz gefunden hatten. Sie würden bis kurz vor die Stadt fahren und von dort aus ihren Angriff zu Fuß starten. Was sie jedoch nicht wussten war, dass die Streitkräfte die Abfahrt des Konvois, eher durch Zufall, erfasst hatten. Eine Drohne vom Typ MAL/i Mk. I hatte die Region überflogen und die Wärmesignaturen der Motoren aufgefangen. Nach einiger Beobachtung hatte der Generalstab beschlossn ihn als Feindlich zu betrachten und auszuschalten.

      Der Tod kam vollkommen aus dem Nichts, als die orangefarbene Explosion mitten im Konvoi die Dunkelheit zeriss. Sofort brach alle Ordnung zusammen. Die führenden Fahrzeuge gaben Gas um den Angriff zu entkommen, Aufständige saßen von ihren Fahrzeugen ab und zerstreuten sich in der spärlich bewachsenen Umgebung der Straße. Am Himmel hingegen herrschte noch immer militärische Disziplin. Weitere Ziele wurden markiert und insgesamt drei weitere 225 Kilogramm schwere Bomben wurden abgeworfen. Die Bergstraße verwandelte sich binnen weniger Minuten in das Grab für mehr als ein Dutzend Aufständige. Vier der Acht Fahrzeuge waren vernichtet und die Überlebenden rannten oder fuhren um ihr Leben. Der Angriff auf Ma'rib würde heute auf jeden Fall nicht mehr stattfinden, so viel war sicher.

      "Victor Gold One. Angriff abgeschlossen, wir kehren zur Basis zurück.", bestätigte der Pilot das Ende seiner Mission und beide Kampfflugzeuge drehten nach Norden ab um zu ihrer Basis in Semaroa zurück zu kehren. Der Pilot lächelte zufrieden als der seine Atemmaske abschnallte und den Schubhebel nach vorn drückte um nach Hause zurück zu kehren.

      Spoiler anzeigen

      Taktisch:
      • Am Morgen hatte die Luftwaffe mehrere vermutete Ziele in der Sharad-Kette angegriffen
      • In Tio wurde das Kriegsrecht ausgerufen, nachdem am 15.02.23 Aufständige das Polizeirevier und den Flughafen angegriffen haben. Teile der Stadt sind in den Händen der Aufständigen.
      • Weitere Angriffe werden auf Polizeistationen im Süden des Landes gemeldet. Mehrere Ortschaften befinden sich nun in der Hand der Aufständigen.
      • Das 12. Royal Tank Bataillon und das 28. Royal Amoured Bataillon wurden nach Aid Khey verlegt. Beide Einheiten verlegen aktuell nach Tio, welches sie im Laufe des Tages erreichen sollen.
      • Die Royal Navy hat die HMAS Mohamed ben Salam F-102 und acht Schnellboote zum Schutz des Kanals in der Bedu-See aktiviert.
      • Die Sicherheitsvorkehrungen militärischer Anlagen wurden verstärkt.

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      +++ 5 Kilometer Nord-Westlich von Tio | 8:00 Uhr Ortszeit +++

      Die Leuchtspurmunition bahnte sich ihren Weg über den flachen, wüstenartigen Boden als der Fuks mit seiner 20 Millimeter Kanone das Feuer auf die vermuteten Feindstellungen eröffnete. "Igel, vorrücken! Panther, Feuerunterstützung nach eigenem Ermessen.", kam der Befehl knarzig über den Kopfhörer in das Ohr des Zugführers. Er blickte sich um und in die Augen seiner Soldaten, die Meisten feridisch-stämmig hatte man seine Einheit ausgewählt den kleinen Aufstad hier in Tio nieder zu schlagen. "Zug, fertigmachen zum Sprung!" Er blickte nach vorn, über den kleinen Erdhügel, nicht höher als dreißig Zentimeter, hinter dem er lag. Die Maschinenkanone spie ihre tödliche Fracht in die kleine Siedlung aus der sie vor wenigen Minuten heraus beschossen wurden. "Zug, Sprung Auf, Marsch, Marsch!", brüllte er den Befehl, zog seine Maschinenpistole an sich heran und sprang auf. Im Laufschritt, und gefolgt von weiteren neunundzwanzig Soldaten stürmte er den Stellungen entgegen. Links neben ihm heulte ein Motor auf, als ein weiterer Fuks sich in Bewegung setzte und die abgesessene Infanterie bei ihrem Angriff begleitete.

      Erst kurz vor den Häusern brachen einige Schüsse aus diesen. Die Kugeln wirbelten kleine Sandfontainen auf, wo sie ungezielt zwischen oder vor den Soldaten einschlugen. Der Lauf dauerte eine gefühlte Ewigkeit bevor sich der Sergeant gegen eine Hauswand in Deckung pressen konnte. Taktisch und wie immer wieder geübt gingen die Soldaten vor, sie traten die Tür auf und drangen in die ersten Häuser ein. In den engen Gassen des Vorortes von Tio fuhren die Transportpanzer langsam ein, gefolgt von einer Gruppe von Soldaten, die das gepanzerte Gefährt als Deckung nutzten. Schüsse halten, durch den weitestgehend verlassenen Ort als sich die Soldaten und die Aufständigen ihr erstes Feuergefecht dieses Konfliktes lieferten.

      Ganze zwanzig Minuten dauerte die Auseinandersetzung und schließlich waren acht Aufständige tot und vier Soldaten verwundet. Der Ort war eingenommen worden und der Stab des 28. Royal Amoured Bataillon schickte sich umgehend an das Dorf zu befestigen und seinen Hauptgefechtsstand hier einzurichten. Nachgeführte leichte Artillerie, in Form von Mörsern, wurde in Stellung gebracht um die nahen Außenbezirke von Tio, falls notwendig, unter Feuer nehmen zu können.

      Spoiler anzeigen

      Taktisch:
      • Einheiten des 12. Royal Tank Bataillon und das 28. Royal Amoured Bataillon gingen heute Morgen zum Angriff auf Stellungen nördlich und östlich von Tio über.
      • Laut Aufklärungsdaten durch Drohnen konnte fest gestellt werden, dass als feindlich eingestufte Kämpfer westlich von Tio nach Alhayaa eingedrungen sind um die Stadt zu verstärken.
      • Tio findet sich derzeit vollständig under Kontrolle der Aufständigen.
      • Bereits in der Nacht begann der Angriff Aufständiger auf die Stadt Ma'rib. In den Außenbezirken gab es schwere Kämpfe, dort leisten Sicherheitskräfte heftigen Wiederstand
      • Nahezu parallel gab es Angriffe auf Buya und Tucul. Wobei Tucul bei Sonnenaufgang, nachdem die Sicherheitskräfte überrascht worden waren und sich ergaben, unter der Kontrolle der Aufständigen steht. Die Besatzungen von vier Schnellbooten in Tucul haben sich den Rebellen umgehend angeschlossen.
      • Zur Verstärkung der Verteidigung von Buya wurde das 26. Royal Amoured Bataillon von Semaroa in Marsch gesetzt.

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      +++ 12 Kilometer Östlich von Mek'ele | 12:00 Uhr Ortszeit +++

      "Zwei Kontakte Überwasser, Entfernung 20.000 Yard, Kurs Nord-West. Bezeichnet als Charlie Eins und Charlie Zwo!", gab der Radarmaat der Hassan ben Salam, einer Korvette der Sultan-Klasse bekannt. Der Kommandeur trag neben ihn und betrachtete die beiden, sich schnell nähernden Punkte auf dem Schirm. "Identifizierung möglich?" "Negativ, keine Antwort auf unser IFF-Signal. Beide Ziele schnell mit 40 Knoten." "Gefechtsalarm!", verkündete der Kommandant kurz und ein Heulen, ausgelöst vom Wachoffizier ertönte. Hektik brach an Bord aus als alle Soldaten auf ihre Stationen liefen um sich auf einen möglichen Kampf vorzubereiten. "Flugkörper in der Luft, zwei Kontakte, sehr tief!", gab der Radarmaat neuerlich bekannt. Ohne einen weiteren Befehl reagierte das automatische Abwehrsystem und startete zwei Lenkwaffen um die Raketen abzufangen. Rauchschwaden zeichneten sich vor der Kommandobrücke ab, als die beiden Lenkwaffen aus ihrem Vertikalen Startsystem gen Himmel strebten, eine weiten Bogen beschrieben und sich herab senkten um die tieffliegenden Flugkörper abzufangen. "Zwei weitere Raketen gestartet.", kam erneut eine Meldung. Jedoch wenige Augenblicke später ergänzt: "Neue Raketen haben uns nicht als Ziel."

      Zwei orangene Explosionen, unweit des Steuerbordrumpfes der Korvette kündeten davon, dass die Flugkörper erfolgreich abgefangen worden waren. "Haben wir ein Ziel?" "Positiv, Floater Eight, 10.000 Yard östlich." Die Augen des Kommandanten weiteten sich. Floater bezeichnete die Bohrinseln, die hier vor der Küste seines Heimatlandes das Öl oder Gas förderten, welches unter Anderem auch sein Schiff bezahlt hat. "Umgehend abfangen!", befahl er. Erneut zogen zwei Rauchschwaden gen Himmel und die beiden Lenkwaffen nahmen die Verfolgung auf. Der Kommandant blickte auf das Radar und konnte die beiden feindlichen Raketen und seine Flugkörper klar erkennen, die sich ihnen mit Höchstgeschwindigkeit näherten. Zwei Punkte näherten sich und verschwanden einen Wimpernschlag später, anscheinend wurde eine der Raketen erfolgreich abgefangen. Die Zweite jedoch erreichte ihr Ziel nicht mehr.

      Eine Rauchfahne war nun östlich der Korvette zu sehen und mit dem Fernglas vor den Augen versuchte der Kommandant die Lage zu erkunden. Die Bohrinsel stand zum Teil in Flammen und dichte, schwarze Rauchschwaden erhoben sich. "Ziele haben abgedreht und fahren gen Süden. Sollen wir sie verfolgen?" Sichtlich hin und her gerissen überlegte der Kommandant kurz und schüttelte dann den Kopf. "Nein, informieren Sie das Oberkommando und setzen sie Kurs auf Floater Eight. Wir unterstützen die Rettung des Personals." Wiederwillig und zähneknirschend musste sich der Kommandant eingestehen, dass die Auständigen dieses Mal besser vorbereitet zu sein schienen. Ein Großteil der Marine bestand aus feridischstämmigen Personal, aber einige der Schnellboote hatten auch schwarz-inanaische Besatzungen, vor Allem im Süden. Sie hatten nun den ersten Angriff gestartet und die Marine musste nun die Öl- und Gasfelder vor ihren Übergriffen schützen.

      Spoiler anzeigen

      Taktisch:
      • Ein Großteil des Südens, inklusive der St#dte Tio, Ma'rib und Tucul wurden von den Aufständigen eingenommen. Im Osten sind sie bis an den Wadi Arum vorgerückt und belagern Mek'ele.
      • Einheiten des 12. Royal Tank Bataillon und das 28. Royal Amoured Bataillon konnten Tio nicht befreien und mussten sich unter schweren Verlusten nach Aid Khey zurück ziehen.
      • Das 26. Royal Amoured Bataillon konnte einen Angriff auf Buya erfolgreich zurück schlagen.
      • Teile der Reserve, in Form von drei Infanteriebataillionen wurden aktiviert um die Städte im Zentrum des Landes zu schützen.
      • Die Luftwaffe hat Angriffe auf feindliche Stellungen bei Ma'rib und Mek'ele geflogen.
      • Der Generalstab ist vom schnellen und gut vorbereiteten Vorrücken der Aufständigen vollkommen überrascht und prüft derzeit die Generalmobilmachung. Diese kann allerdings nur durch den Sultan ausgerufen werden.

      Allgemeiner NSC

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      Vor einem Monitor saßen zwei der Abwehr-Agenten. Auf dem Monitor selbst eine Satellitenkarte des südlichen Alhayaas mit nem Haufen roter Linien, die in einem Dorf zu einem relativ undurchsichtigen Gewusel wurden. "Ich glaube, wir haben, was wir suchen" sprach einer der Agenten zu seiner Kollegin in seiner markanten, schon fast bassartigen, tiefen Stimme. Er war etwa 1,92m groß, 56 Jahre alt, trug einen schwarzen Anzug mit schmaler, roter Krawatte und weißem Hemd und Glatze. Sein Name ist Tobias Engel. Seine Kollegin ist eine von zwei Frauen der Abwehr in Alhayaa und Standortleiter des Verbindungsbüros in der Hauptstadt. Ihr bürgerlicher Name ist Diana Brandwald. Sie ist 48 Jahre alt, 1,72m groß und hat Schulterlange, braune Haare. "Du meinst den Ort dort oben in den Bergen?" "Richtig" bestätigte Engel dies. Kaum war dies ausgesprochen kam ein weiterer Agent herein. Es war einer der beiden, die die Person zuletzt entführt und verhört hatten. "Frau Brandwald" kam er rein und salutierte zunächst einmal. Viele militärische Gepflogenheiten haben auch in der Abwehr Einzug erhalten, das Salutieren war eine dieser. "Ich habe hier gerade Meldung über einen Angriff auf ein voorlantisches Kriegsschiff erhalten. Ersten Meldungen zu urteilen war es wohl ein Angriff der Rebellen" Diana rollte mit den Augen und rieb sich das Nasenbein mit beiden Fingern "Das gibts doch nicht. Vielen Dank, wegtreten" Strammen Schrittes Marschierte der Agent wieder weg. Diana sah sich die Unterlagen an und entschied dann, erst mal, ein paar Tage lang auf die Reaktionen der Staatengemeinschaft zu warten. Man würde nichts unternehmen, wenn diese sich einmischen würde in dem Konflikt.

      Nachdem ein paar Tage vergangen waren blieben große Reaktionen der Staaten aus. Man hat lediglich aus der Heimat gehört, dass die Reichsmarine wohl überlegt, die Schifffahrt gegen neuerliche Angriffe zu sichern. Somit beschloss man, mit dem eigentlichen Plan fortzufahren. Diesmal nutzte man ein eigenes Fahrzeug, einen schwarzen Geländewagen mit schwarz getönten Scheiben, mit dem man wieder mit der Fähre übersetzte. Ziel war der Punkt in den Bergen, den man herausgefunden hatte und von dem man ausging, dass dort das HQ der Rebellen war. Die Umgebung war zuvor mit Satelliten immer wieder überflogen worden, sodass man einen Eindruck davon hatte, was einen zunächst erwarten könnte, zumindest am Anfang, von der Höhle und wie es im inneren aussieht konnte man keine Daten finden. Man war zielstrebig auf dem Weg dorthin. Trotz der Wachen, die aufgestellt wurden, war man sich sicher, man würde zunächst nicht auf sie schießen. Denn würde man das tun, dann wäre es ziemlich sicher, dass das Alhayaaische Militär sie sehr schnell ausfindig machen würde, denn die Informationen des Verstecks hat man, man müsste sie nur noch an Alhayaa weiter geben und innerhalb kurzer Zeit würde es Bomben hageln und die Streitkräfte des Sultanats stünden ihnen gegenüber. Ihr gesamter Widerstand wäre gebrochen. Der schwierigere Part würde es sein, die Front zu queren. Man hat sich dafür einen kleinen, staubigen Feldweg ausgesucht, der quasi unterm Radar flog und daher vermutlich nicht bewacht sein würde. Auch in der vorherigen Aufklärung per Satellit ließ sich keine Bewachung herausfinden. Dafür würde es aber auch ein ungemütlicher Weg sein, sehr holprig und nur langsam befahrbar.

      Wie erwartet kam es auch. Man war, um möglichst geringen Widerstand zu bekommen, über Nebenwege zum Eingang gefahren, sodass man erst vor dem Höhleneingang auf die Wachen treffen würde. Es war sicherlich kein freudiger Empfang, man blickte in die Läufe mehrerer Sturmgewehre, als man vor der Höhle auftauchte. Diana und Tobias standen mit erhobenen Händen neben Fahrer und Beifahrertür, während aus der Höhle ein Mann heraus trat, vermeidlich der Anführer des Wiederstandes. Auf feridisch fragte er zunächst seine Männer, wer die beiden Eindringlinge sind, worauf er aber nur unwissende Antworten bekam. Dann fragte er sie selbst, wieder auf feridisch. Tobias war es, der antwortete, auch auf feridisch. Dass er diese Sprache beherrscht, war grundvorraussetzung für die Stelle in Alhayaa "Astorischer Geheimdienst, Abwehr. Wir empfehlen ihnen, ihren Männern zu sagen, sie sollen die Waffen runter nehmen. Uns zu töten wäre ein großer Fehler" seine bassartige, tiefe Stimme verlieh dem ganzen einen besonderen Ausdruck. Zudem schien er ohne ein Anzeichen von Angst oder sonstigen Gefühlen in die zahlreichen Läufe der Sturmgewehre blicken zu können und dem möglichen Anführer zu raten, diese herunter nehmen zu lassen. Es war ein Markenzeichen von ihm, das Tobias kein einziges Anzeichen von Gefühlen zeigte. Weder positive, noch negative. Warum, darüber ließ sich nur spekulieren. Gerüchten zufolge soll er als Kind entführt oder von seinen Eltern verkauft worden sein als Teil eines Experiments. Schon damals soll er eine unfassbar gute Auffassungsgabe gehabt haben. Bei diesem Experiment sollen ihm alle Gefühle vollständig abtrainiert worden sein, dafür seine Auffassungsgabe noch stärker gefördert. Ob dies stimmt, das dürfte, wenn überhaupt, in irgendwelchen geheimen Akten in der Zentrale der Abwehr liegen, zu denen nur die höchsten Agenten überhaupt zugriff haben.

      "Ach ja, und wieso?" fragte der vermeidliche Kommandant zurück "Weil wir Sie unterstützen wollen" antwortete diesmal Diana. Ihre Stimme schien doch etwas mehr Emotion aufzuweisen als die von Tobias, allerdings schien auch sie recht sicher in ihren Aussagen zu sein "Und, sollten Sie uns töten und damit unser Vorhaben von vornherein vereiteln, was sollte unsere Agenten davon abhalten, die Informationen über ihren Standort an den Sultan preis zu geben?" Tobias Stimme ließ bei dieser Frage einen Hauch von Schnippischheit ertönen. Er wusste, dass der Kommandant des Wiederstandes keine Wahl hatte als sie anzuhören. Die Abwehr hatte hier eindeutig die treffenderen Argumente. Mit einer Handgeste signalisierte er also seinen Männern, die Waffen herunter zu nehmen. "Nehmt die Hände runter und sprecht. Ihr meintet, ihr wollt uns helfen. Wieso solltet ihr dies tun?" Diana war es, die nun das Wort ergriff "Nun, Auf dem inanischen Teil Alhayaas liegen die meisten Ressourcen des Landes. Das Kaiserreich ist natürlich daran interessiert. Wir helfen euch, eure Freiheit zu bekommen und evtl. einen eigenen Staat vom Sultan getrennt, als Gegenleistung würde Astoria in dem Fall besonders günstige Bedingungen für den Zugang zu den Ressourcen bekommen. Alle würden davon profitieren und mit Astoria könntet ihr auch einen starken verbündeten bekommen." "Wir sollten in die Höhle gehen, es kommt bald wieder ein Aufklärungsflug über das Gebiet" warf Tobias ein. Man hat zuvor zahlreiche Informationen über das Gebiet gesammelt und auch, von wo die Aufklärungsflugzeuge kommen, sodass man hier über die Beobachtung per Satellit herausfinden konnte, wann wieder einer starten würde. Diese Information konnte man dann an die Agenten im Gebiet weiter geben.

      So begab man sich in die Höhle mitsamt des Fahrzeuges. "Wie genau denkt ihr, könnt ihr uns helfen?" fragte der mögliche Kommandant. In seiner Stimme hörte man immer noch ein Misstrauen. Kommentarlos öffnete Diana den Kofferraum des Fahrzeuges, in dem einige Koffer mit Waffen der Abwehr waren. "Unter anderem Damit. Eure Waffen sind stark veraltet und teils in sehr schlechtem Zustand, damit verletzt ihr euch eher selber. Wir können euch mit modernen Waffen versorgen. Diese werden in schwächerer Form weltweit, je nach Regelungen in dem Land, auch an privat verkauft. Das sie bei der Abwehr genutzt werden ist international nicht bekannt. Ein Zurückführen auf astorische Unterstützung wird damit stark erschwert. Zudem können wir Ausbilder für ein Waffentraining kommen lassen und die Abteilung Bärenburg könnte verdeckte Angriffe hinter feindlichen Linien starten." "Warten Sie hier" antwortete der Kommandant "Und nicht auf dumme Ideen kommen" gab er beim weggehen noch einen Kommentar ab. Danach deutete er auf ein paar Wachen und gab ihnen den Befehl, dass sie die Agenten der Abwehr bewachen sollten, bis er zurück kam. Vermutlich würde er sich jetzt über das Angebot beraten. Es dürfte für sie viel Wert sein. Zwar hat die Abwehr keine schweren Waffen wie Raketenwerfer, aber die Gewehre und Pistolen waren hoch modern und wären vmtl. deutlich präziser und zuverlässiger als alles, was sie sonst bekommen würden. Zudem könnte die Abwehr, auch wenn es nicht erwähnt wurde, Aufklärung per Satellit und Drohne bereit stellen, das wäre ein Punkt, den der Kommandant vielleicht noch erwähnen sollte, wenn man ins Geschäft kommen würde. Zunächst würden aber nur die besonders gut ausgebildeten Rebellen die Waffen erhalten sollen, um möglichst zu verhindern, dass diese durch den Feind abgenommen werden. Für andere Rebellen, so versprach man, würde man aus anderen Ländern wie bspw. dem Konkordium Valhonia oder Yascawa Waffen importieren können, die Beschaffung würde die Abwehr übernehmen, man habe da Quellen. Dadurch könne auch der Verdacht der Unterstützung zerstreut werden und nicht direkt aufs Kaiserreich gelenkt werden sowie auch schwere Waffen aus Drittstaaten ergattert werden.
      +++ Hafen von Mek'ele | 14 Uhr Ortzeit +++

      Mek'ele war seit Ende Februar mittlerweile einer der Epizentren für den Rebellenaufstand. Die Rebellen lagerten in den Vororten der Stadt oder sind mittlerweile mit Gewalt in die Randbezirke eingedrungen. In der Ferne konnte Lei Shi an Bord seines Schiffs, die Scomber, vereinzelte Schüsse wahrnehmen und Rauchsäulen erkennen. Der Hafen wirkte im Vergleich zum letzten Mal beinahe schon leergefegt. Schnellboote der Marine ankerten am Hafen und an den Kais patrouillierten deutlich mehr Soldaten der Royal Army. Es war diesmal ein Ding der Unmöglichkeit, ein Teil der Ladung zu den Rebellen zu bringen, wie Lei Shi sich zugestehen musste. Die Offiziere standen unter hohem Druck. Jederzeit rechneten sie mit einem Durchbruch der Rebellen, schien es auf Lei Shi zu wirken, nachdem er mit einem Kontrolleur gesprochen hatte. Bestechung würde auch nichts bringen, um die Militärs davon abzuhalten, die Fracht zu überprüfen. Alleine vom Aussehen wusste Lei Shi, der beileibe kein Experte war, dass dieser nicht ursprünglich von Inana stammte. Als ein Container geöffnet wurde und die Holzkisten in Erscheinung traten, nahm der feridische Offizier ein Sturmgewehr heraus und begutachtete diesen ausdruckslos. Just in diesem Moment erschienen Lei Shis Kontakte von der Spedition, den er schon letztes Mal hier kennengelernt hatte: Han Chen und sein großgewachsener Kollege Mustaba al-Moussad. "Gibt es hier ein Problem, Herr Offizier?", fragte Herr Chen im flüssigen feridisch den Offizier. Die zwei Soldaten, die mit Maschinenpistolen bewaffnet waren, schauten die Neuankömmlinge misstrauisch an.
      "Nicht wirklich. Ich nehme an, Sie sind für die Rebellen vor unseren Toren?", hakte der Offizier nach.
      "Und wenn es dem so wäre?"
      "Meine Familie ist wohlhabend und hat sein Hab und Gut hier in Mek'ele. Dhahir lässt für die Entsendung von Verstärkung viel Zeit."
      Han Chen verstand sofort. Die Feriden, die in den inananischen Städten über Jahre oder gar Generationen hinweg ihren Wohlstand aufgebaut haben, fühlen sich von den Rebellen bedroht und vom Sultan im Stich gelassen, der außer der Entsendung von Flugzeugen nichts weiter unternommen hatte. Nun wollte die Elite sich selbst mit Waffen eindecken und ihre Gebäude in Festungen verwandeln. Etwas, was der Sicherheitsrat in Wuhan vollständig nicht einkalkuliert hat: Die Verteidigungsbereitschaft der feridische Elite in Inana. Das ergab vollkommen neue Dynamiken in diesem Konflikt. Zumindest solange, bis die alhayaaischen Truppen die Garnison in Mek'ele verstärken und die Belagerung durchbrechen.
      "Das sind Ausrüstung für zwei Kompanien. Handfeuerwaffen plus Munition, Schutzausrüstung, Drohnen und Granaten. Eine Million. Das sind ungefähr 5.000 pro Nase", begann Han Chen plötzlich zu feilschen.
      "Wir reden über Waffen aus den 90er-Jahren. Ich zahle die Hälfte", entgegnete der Offizier und hielt das Gewehr hoch, um seine Worte Nachdruck zu verleiten.
      "Wir reden hier über Ihre Sicherheit, Herr Offizier. Außerdem ist Ihre Standardausrüstung auch nicht das Neuste vom Neusten. Weil Sie aber so frech sind, verdopple ich den Preis. Zwei Millionen."
      Der Feride blieb kurz stumm und überlegte, ob er weiter verhandeln sollte. Aber dann senkte er seine Schultern. "Ich habe nur eine Million bar zur Verfügung."
      Han Chen lächelte und reichte die Hand, um den Handel abzuschließen. Der Offizier nahm sie entgegen. Er schickte die Soldaten los, um das Bargeld zu holen. "Aber das bleibt unter uns, klar? Wenn es nach außen dringt, dass wir uns selbst mit Waffen eindecken und damit verteidigen, werden wir schlimmstenfalls auch vom Sultan als Rebellen gesehen." Herr Chen nickte nur bestätigend.
      Lei Shi entgegen verstand nicht, was hier gerade geschah, aber anhand des Händeschüttelns nahm er an, dass ihm keine Gefahr drohte. Als die Soldaten Han Chen das Bargeld überreichten, verstand er sofort, was hier gerade abging. Das Geld schob er zu Lei Shi rüber. Han meinte nur, dass die Ware in den Händen der feridischen Elite ist und das Geld dem Kontaktmann in Temasik zu übergeben sei. "Je nachdem wie es hier weiter eskaliert, wäre eine dritte Lieferung eine gute Investition. Ich werde den Sicherheitsrat davon benachrichtigen. Mek'ele ist sicherlich kein Einzelfall", sagte Han zu Lei leise auf jūzhùanisch. Damit verabschiedete sich Han Chen und sein hünenhafter Begleiter wieder und verschwand, während man begann, die Container zu entladen.

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