Als Konferenzort hatten die wolkowischen Gastgeber eine Staatsvilla im toskanischen Stil ausgewählt, an der malerischen Steilküste der Wolkowischen Riviera nahe Pannóniatelep gelegen. Strahlend weiße Fassade, rote Dachziegel, Säulengänge und hohe Rundbogenfenster waren für das Objekt stilgebend. Als Stadtplanerin und Architektin stellte Evelina Kertész hohe Ansprüche an ihre Aufenthaltsorte, das hatte man in der Staatskanzlei schnell festgestellt. Was sie bemerkte, diktierte sie mit der Aufforderung zur Verbesserung sofort einem Bediensteten. Dabei konnte es sich um Details wie unpassende Dachrinnen oder Glühbirnen ebenso handeln wie um schlecht designte Garagenzufahrten, weil die Abgase schlecht abzogen.
Als die Wagenkolonne mit den khitaischen Gästen vor dem Hauptportal Halt machte, wartete die wolkowische Regierungschefin am Ende der steinernen Treppe, an deren Ende eine hohe Pforte den Eingang zur Villa markierte. „Herr Nationalpräsident, herzlich willkommen!“, begrüßte die Ministerpräsidentin ihren Gast, nachdem dieser die letzte Treppenstufe erklommen hatte. Das zugelassene Kamerateam schoss Fotos und Videoaufnahmen aus verschiedenen Perspektiven, die wenige Stunden später über die Agenturen verbreitet ihren Weg auf die Bildschirme der Welt finden würden. Kertész begrüßte an der Pforte auch die anderen Gäste mit einem Händedruck und einigen freundlichen Worten, dann führte sie sie durch das Gebäudeinnere auf die Veranda des Hauses. Marcel Hàjek, Matyáš Rosík, Jozef Přichystal und Kateřina Závodná waren dort bereits anwesend, es fand erneut eine kleine Begrüßungszeremonie statt und man genoss im Anschluss daran bei einem Glas Mineralwasser und etwas Obst den strahlenden Sonnenschein. Die kurzen Minuten des lockeren Gesprächs sollten der Akklimatisierung dienen und das anstehende formelle Gespräch angenehmer gestalten. Schließlich richtete Kertész das Wort an die Anwesenden und bat diese, ihr nun durch den Salon in den Besprechungssaal zu folgen. Jeder nahm dort seinen mit Kärtchen markierten Platz am Runden Tisch ein, im Hintergrund platzierten sich die Berater und legten fleißig Akten zurecht. Zwei Bedienstete in weißen Uniformen schauten noch einmal nach dem Rechten und erkundigten sich bei jedem der Gäste einzeln nach noch offenen Wünschen, dann verließen sie den Raum und schlossen hinter sich die hohe Flügeltüre.
„Meine sehr verehrten Damen und Herren, Exzellenzen, geschätzter Herr Nationalpräsident. Ich bedanke mich bei Ihnen dafür, dass Sie den weiten Weg auf sich genommen haben, um mit uns die Möglichkeiten einer Verbesserung der diplomatischen Situation in Bezug auf Lusitzchien und besonders Přebytek zu besprechen. Wir alle wissen, dass es in den letzten Wochen zu auch öffentlich ausgetragenen Differenzen über Fragen kam, die Osteuridika mitunter schon seit Jahren beschäftigen. Ich möchte an dieser Stelle zum Ausdruck bringen, dass ich, trotz der Aufladung und der großen Bedeutung, die die Causa Lusitzchien für uns alle hat, nicht erfreut darüber bin, wie dies stattgefunden hat. Dass Sie meiner Einladung hierher gefolgt sind bestärkt mich in meinem Glauben, dass wir uns in dieser Einschätzung einig sind. Ich möchte aber auch ausdrücken, dass ich dem erwarteten Ausgang dieses Treffens gegenüber positiv gestimmt bin. Ich kann bei der allgemeinen Betrachtung unserer aller Ziele nicht viele Punkte entdecken, die sich nicht in Einklang zueinander bringen ließen. Herr Hájek, Herr Rosík, Herr Přichystal und Frau Závodná möchten die Lusitzchische Demokratische Republik und mit ihr alle Schrecken des Bürgerkrieges endgültig begraben, und das lusitzchische Volk in eine neue strahlende und geeinte Zukunft führen. Khitai hat großes wirtschaftliches Engagement in Südpřebytek errichtet, und viel Geld auf der Insel investiert. Wolkowien möchte seine Grenzen vor weiterer lusitzchischer Aggression gewahrt wissen, und nach Jahren der Auseinandersetzungen wieder zu einem Status friedlicher Koexistenz und guter Nachbarschaft zurückkehren. Für all das braucht es einen stabilen, marktwirtschaftlich und rechtsstaatlich verfassten lusitzchischen Staat, an dessen Aufbau wir alle gemeinsam arbeiten sollten, wenn wir unsere Ziele erreichen möchten.
Wir haben darum ein Paket geschnürt, von dem wir glauben – erlauben Sie mir, so viel vorwegzunehmen – dass es für alle hier anwesenden Parteien Sicherheit, Vertrauen und Zutrauen schaffen wird, und dass es die erhitzte Situation merklich wird abkühlen können, damit Lusitzchien einen guten Weg für die Zukunft einschlagen kann, während Khitai und Wolkowien es dabei unterstützen und ihre Interessen handels- und sicherheitspolitischer Natur gewahrt sehen.“
Kertész legte eine kurze rhetorische Pause ein, ehe Sie an ihren direkten Gegenüber gerichtet die Frage stellte: „Herr Nationalpräsident, möchten Sie zur Einleitung Ihrerseits noch etwas sagen, ehe ich fortfahre?“
Als die Wagenkolonne mit den khitaischen Gästen vor dem Hauptportal Halt machte, wartete die wolkowische Regierungschefin am Ende der steinernen Treppe, an deren Ende eine hohe Pforte den Eingang zur Villa markierte. „Herr Nationalpräsident, herzlich willkommen!“, begrüßte die Ministerpräsidentin ihren Gast, nachdem dieser die letzte Treppenstufe erklommen hatte. Das zugelassene Kamerateam schoss Fotos und Videoaufnahmen aus verschiedenen Perspektiven, die wenige Stunden später über die Agenturen verbreitet ihren Weg auf die Bildschirme der Welt finden würden. Kertész begrüßte an der Pforte auch die anderen Gäste mit einem Händedruck und einigen freundlichen Worten, dann führte sie sie durch das Gebäudeinnere auf die Veranda des Hauses. Marcel Hàjek, Matyáš Rosík, Jozef Přichystal und Kateřina Závodná waren dort bereits anwesend, es fand erneut eine kleine Begrüßungszeremonie statt und man genoss im Anschluss daran bei einem Glas Mineralwasser und etwas Obst den strahlenden Sonnenschein. Die kurzen Minuten des lockeren Gesprächs sollten der Akklimatisierung dienen und das anstehende formelle Gespräch angenehmer gestalten. Schließlich richtete Kertész das Wort an die Anwesenden und bat diese, ihr nun durch den Salon in den Besprechungssaal zu folgen. Jeder nahm dort seinen mit Kärtchen markierten Platz am Runden Tisch ein, im Hintergrund platzierten sich die Berater und legten fleißig Akten zurecht. Zwei Bedienstete in weißen Uniformen schauten noch einmal nach dem Rechten und erkundigten sich bei jedem der Gäste einzeln nach noch offenen Wünschen, dann verließen sie den Raum und schlossen hinter sich die hohe Flügeltüre.
„Meine sehr verehrten Damen und Herren, Exzellenzen, geschätzter Herr Nationalpräsident. Ich bedanke mich bei Ihnen dafür, dass Sie den weiten Weg auf sich genommen haben, um mit uns die Möglichkeiten einer Verbesserung der diplomatischen Situation in Bezug auf Lusitzchien und besonders Přebytek zu besprechen. Wir alle wissen, dass es in den letzten Wochen zu auch öffentlich ausgetragenen Differenzen über Fragen kam, die Osteuridika mitunter schon seit Jahren beschäftigen. Ich möchte an dieser Stelle zum Ausdruck bringen, dass ich, trotz der Aufladung und der großen Bedeutung, die die Causa Lusitzchien für uns alle hat, nicht erfreut darüber bin, wie dies stattgefunden hat. Dass Sie meiner Einladung hierher gefolgt sind bestärkt mich in meinem Glauben, dass wir uns in dieser Einschätzung einig sind. Ich möchte aber auch ausdrücken, dass ich dem erwarteten Ausgang dieses Treffens gegenüber positiv gestimmt bin. Ich kann bei der allgemeinen Betrachtung unserer aller Ziele nicht viele Punkte entdecken, die sich nicht in Einklang zueinander bringen ließen. Herr Hájek, Herr Rosík, Herr Přichystal und Frau Závodná möchten die Lusitzchische Demokratische Republik und mit ihr alle Schrecken des Bürgerkrieges endgültig begraben, und das lusitzchische Volk in eine neue strahlende und geeinte Zukunft führen. Khitai hat großes wirtschaftliches Engagement in Südpřebytek errichtet, und viel Geld auf der Insel investiert. Wolkowien möchte seine Grenzen vor weiterer lusitzchischer Aggression gewahrt wissen, und nach Jahren der Auseinandersetzungen wieder zu einem Status friedlicher Koexistenz und guter Nachbarschaft zurückkehren. Für all das braucht es einen stabilen, marktwirtschaftlich und rechtsstaatlich verfassten lusitzchischen Staat, an dessen Aufbau wir alle gemeinsam arbeiten sollten, wenn wir unsere Ziele erreichen möchten.
Wir haben darum ein Paket geschnürt, von dem wir glauben – erlauben Sie mir, so viel vorwegzunehmen – dass es für alle hier anwesenden Parteien Sicherheit, Vertrauen und Zutrauen schaffen wird, und dass es die erhitzte Situation merklich wird abkühlen können, damit Lusitzchien einen guten Weg für die Zukunft einschlagen kann, während Khitai und Wolkowien es dabei unterstützen und ihre Interessen handels- und sicherheitspolitischer Natur gewahrt sehen.“
Kertész legte eine kurze rhetorische Pause ein, ehe Sie an ihren direkten Gegenüber gerichtet die Frage stellte: „Herr Nationalpräsident, möchten Sie zur Einleitung Ihrerseits noch etwas sagen, ehe ich fortfahre?“