Ankündigung Tägliches Leben

      +++ 31.08.2022 - 12:00 Uhr Ortszeit | 40 Kilometer nördlich von Bjurfjord - Hardanger +++

      Der Helikopter vom Typ EH 225 lehnte sich leicht nach Links und gab den Blick auf das Bohrschiff frei, welches im Moment dabei war eines der größten Erdgasfelder auf der Nordhalbkugel anzubohren, welches sich von Hardanger in das nördliche Polarmeer erstreckte. "Und hier spricht ihr Kapitän, wir setzen zur Landung an!", verkündete der Pilot als der Hubschrauber langsam aber merklich an Höhe verlor. Ein Surren erklang, welches die Hydraulik erzeugte als das Fahrwerk ausgefahren wurde und der Hubschrauber weiter absank. Kurz bevor er das Landedeck am Bugdes mächtigen Schiffes erreichte hob er sich noch einmal kurz und setzte dann vergleichsweise sanft auf.

      Björn Haldstet, seines Zeichens Geschäftsführer des einzigen und größten voorlantischen Unternehmen, welches Gas fördert, trat auf die Plattform. Er straffte seine Windjacke ein Mitarbeiter nahm ihn in Empfang nahmen: "Herr Haldstet Willkommen auf Starkholm Eins, ich bringe sie zum Leiter." Haldstet nickte freundlich und folgte dem Mann unter Deck. Es war ein Gewirr von Gängen die sie durchwandern mussten. Rohre und dicke Kabelbündel führten an der Decke entlang und, ob der relativ rauen See, lag das Schiff erstaunlich ruhig. Er trat durch eines der Schotten und eine etwa vierzigjährige, blonde Frau streckte ihm freundlich Lächelnd ihre Hand entgegen: "Herr Haldstet, ich bin Ina Irkonen die Leiterin der Operation." "Es freut mich sie endlich persönlich kennen zu lernen Frau Irkonen. Ich habe schon einige von ihren Berichten gelesen.", antwortete er ebenso freundlich und erntete ein kurzes Lachen als Erwiederung. Beide traten in den Raum in welchem mehrere große Bildschirme an der Wand verschiedene Karten und Symbole und mehrere Videos anzeigten. Vor diesen waren mehrere Arbeitsplätze, die durch verschiedene Ingenieure und Techniker bestzt waren.

      "Wir haben die Bohrung abgeschlossen und installieren gerade den Blowout-Preventer über dem Bohrloch. Wenn das geschaft ist, wird das Gestänge und die Pumpe installiert. Morgen können wir dann die Landleitung anbringen" Der Geschäftsführer nickte bei den Erklärungen zustimmend. Das neue Bohrloch würde die Förderkapazitäten noch einmal erhöhen. Das Gasfeld hier im Norden war gigantisch und würde das Unternehmen, selbst wenn der Verbrauch abnahm, in den folgenden Jahrzehnten weiterhin finanziell gut ausstatten. Er hatte bereits mit der Regierung Hardangers verhandelt um das Erdgas weiter zu fördern und günstig ins Netz einspeißen zu können. Durch einen Umbau des Netzes würden Wasserstoffheizungen in Zukunft weiterhin damit versorgt werden können und umweltverträglich eingesetzt.

      "Ab wann können wir die Förderung starten?" "Wir müssen erst einige Tests durchführen, vornehmlich für die Abnahme durch den Sicherheitsinspektor. Wenn das problemlos funktioniert denke ich, dass wir ab Oktober die Förderung starten können." Erneut nickte Haldstet zustimmend und lächelte leicht. Im Moment war noch ein weiteres Bohrschiff unweit von hier dabei das letzte Bohrloch zu setzen und ein eine Backupförderstelle einzurichten. Diese sollte, im Falle von Wartungsarbeiten an anderen Förderstellen dafür sorgen, dass man die Menge nicht reduzieren musste. Er würde noch den gesamten Tag auf dem Schiff bleiben und sich alle Daten zeigen lassen und mit der Crew sprechen. Es war ihm wichtig sich die Sorgen und Nöte seiner Mitarbeiter vor Ort anhöhren zu können statt vorgefiltert über die Ebenen der Manager.
      +++ 08.01.2022 - 10:00 Uhr Ortszeit | Norfeastta +++

      Dicke Schneeflocken wurden durch die Straßenlaternen erhellt, als sie zu Boden fiehlen. Nordsoon blickte über die Szenerie vor dem Palast des Hærman als die Soldaten versuchten mit schwerem Gerät die Einfahrt zu räumen. Er strich sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn und nahm dann mit seiner Schneeschaufel ebenfalls wieder den Kampf gegen die Schneemassen auf, die sich in der Einfahrt auftürmten. "Hærman, wir haben Meldungen aus allen Teilen Voorlants erhalten, dass die Räumdienste mit der Situation überfordert sind. Einige Bürgermeister und Gemeindevorsteher bitten darum, dass die Armee eingesetzt werden kann.", sagte ein Soldat, welcher neben ihm angekommen war. Der Stabsoffizier blickte das schaufelnde voorlantische Staatsoberhaupt an, welcher sich nicht aus der Ruhe zu bringen ließ. "Dann werden wir das wohl tun müssen, wenn wir die Bevölkerung schützen müssen. Informieren Sie den Verteidigungsminister, alle Einheiten der Streitkräfte auf Voorlant in Bereitschaft zu versenden. Es soll Alles notwendige Gerät eingesetzt werden um die Lage zu bewältigen." Er pausierte kurz und stützte sich auf die Schneeschaufel auf. "Was sagen die Meterologen?" "Es wird noch einige Stunden weiter schneien. Dazu gibt es schwere Sturmböen, vor Allem im Nord-Osten die für Schneeverwehungen sorgen. Die Temperaturen liegen im Moment bei -10 und in Teilen bei -18°C. Allerdings könnten sie noch weiter sinken. Dazu kommt noch, dass der Flugverkehr vollständig eingestellt werden musste." Nordsoon nickte und zog die Nase hoch um deren Laufen zumindest für einen kleinen Zeitraum unter Kontrolle zu bringen. "Na Klasse. Machen Sie es so. Der Katastrophenschutz soll Notunterkünfte vorbereiten, falls wir Teile der Bevölkerung evakuieren müssen.

      +++ 08.01.2022 - 10:40 Uhr Ortszeit | Nord-Meropik - ca. 40 Kilometer östlich der voorlantischen Küste +++

      Die Arla Muronnen hatte schwer mit der rauen See zu kämpfen als sie sich einen Weg gen Süden in Richtung ihres Heimathafens bahnte. Kurz vor Beginn des Schneesturms war sie zurück beordert worden, musst jedoch vor einigen Stunden einem Trawler Hilfe zu Hilfe kommen, dessen Deck so vereist war, dass er zu sinken drohte. Im letzten Moment konnte man die Besatzung abbergen, bevor das Schiff sein eisiges Schicksal in den Tiefen des Meeres ereilte. Nun war das eigene Deck stark vereist durch die Gischt und den fallenden Schnee, der nass und schwer war. Besatzungsmitglieder waren, gut gesichert und in spezielle orangene Überlebensanzüge gekleidet dabei das Schiff soweit möglich zu enteisen. Der auffrischende stürmische Wind vom Westen machte dieses Unterfangen nicht leichter. Es war im Moment sicherlich nicht das einzige Schiff mit solchen Problemen, aber es stand beispielhaft dafür, was die Seefahrt hier im nördlichen Meropik erschwerte.

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      +++ Absender:....Außenvertretung im Sultanat von Alhayaa | Koordinator Aufklärung
      +++ Empfänger:...Außenministerium - Abteilung Asua
      ++++ CC:.........Hauptquartier Auslandsgeheimdienst - Abteilung Asua
      ++++ BCC:........Innenministerium - Abteilung Gefahrenabwehr Ausland / Grenzschutz
      +++ Betreff:.....Bildung bewaffneter Gruppen
      +++ Geheimhaltungsstufe:.STRENGT HEMMELIG
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      Sehr geehrte Damen und Herren,

      bezugnehmend auf meinen ersten Bericht vom 04. Dezember 2022, in welchem erstmals mögliche Gerüchte über die Gründung einer bewaffneten Unabhängigkeitsbewegung zum Thema hatte, möchte ich nun Informationen zu weiteren Erkenntnissen weitergeben. Am 09. Januar konnten wir, durch vor Ort eingesetzte voorlantische Entwicklungshelfer im Rahmen des United States Food Programme, in Erfahrung bringen, dass aktiv Elemente Freiwillige rekrutieren. Dabei handelt es sich primär um jüngere Angehörige der inanaisch-stämmigen Bevölkerung, welche sich einer Freiheitsbewegung anschließen sollen. Diese soll, so die vorliegenden Informationen, sich auch bewaffnen um aktiv einen Kampf gegen die alhayaaischen Behörden führen zu können.

      Laut eigenen Recherchen, im Rahmen einer Ortsbegehung im Rahmen der Entwicklungshilfe durch Botschaftspersonal, bei welcher ich ebenfalls anwesend war, konnte ich von Ortskräften ebenfalls Bestätigung der Gerüchte erfahren. Durch die aktuell schlechte politische Lage der inanaisch-stämmigen Bevölkerung, kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Aufstandssituationen, welche von den Behörden zum Teil blutig niedergeschlagen worden sind. Im Unterscheid dazu jedoch, scheinen die aktuellen Bestrebungen jedoch von einer anderen Art zu sein. So hat die, respektive haben die Gruppen - eine genaue Information ob es sich um eine oder mehrere Gruppen handelt ist leider nicht vorhanden - derzeit keinerlei zersetzende Maßnahmen oder Angriffe auf Behörden, die Infrastruktur oder Personen durchgeführt. Inwieweit Anschlagspläne vorliegen kann derzeit nicht genau festgestellt werden, da die Mitglieder der Gruppe der vorsichtig agieren.

      Die lokalen Behörden des Sultanats haben von den Gerüchten ebenfalls Kenntnis erlangt und ihre Aufklärungstätigkeit im Süden des Landes verstärkt. So seien eine höhere Zahl von Überflügen durch Flugzeuge der alhayaanischen Luftwaffe und eine höhere Präsenz von Polizeikräften in den Großstädten der Region registriert worden. Derzeit scheint es sich lediglich um Aufklärungsarbeit Seitens der Behörden, aufgrund von Gerüchten zu handeln. So gab es derzeit, laut unseren Erkenntnissen weder Festnahmen noch Verhöre von Personen.

      Nach unseren Überprüfungen halten wir es für zielführend die Aufklärung in der Region zu verstärken um mögliche Bedrohungen durch die Gruppen für voorlantische Staatsbürger zeitnah erkennen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen ableiten zu können.

      R.L.

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      +++ 01.03.2022 - 12:00 Uhr Ortszeit | Norfeastta +++

      Der Hærmann trat in den großen Raum, welcher im Keller des Hærmannspalastes eingerichtet worden war. Monitore waren aufgestellt, an die Wand projezierte ein Beamer hochauflösend Informationen. "So, welches weltpolitische Problem haben wir denn heute?", fragte er während er in einem kleinen Nebenraum Platz nahm. Anwesend waren mehrere hochrangige Offiziere und der Verteidigungsminister. "Gestern Morgen haben unsere Sonar-Senoren auf den Spaarn eine Explosion aufgenommen, welche im zentralen, respektive südlichen Meropik statt gefunden haben muss." Nordsoon hob die rechte Augenbraue: "Ok, wegen einer Explosion muss ich hier her? Passiert das nicht immer mal wieder?" Ein anderer Offizier antwortete: "Nun, diese Explosion war, von den Ausmaßen sehr viel stärker als eine ordinäre Explosion. Wir haben mit der Erdbebenwarte auf den Spaarn-Inseln Kontakt aufgenommen, die Seismometer auf den Inseln haben, da diese vulkanischen Ursprungs sind." "Ich weiß was die Spaarn-Inseln sind. Ich habe da schon Urlaub gemacht."

      Der Verteidigungsminister lächelte etwas, ob der genervten Antwort von Nordsoon. "Selbstverständlich Sir. Nun, die Erdbebenwarte hat kurze Zeit später das Ereignis auch seismologisch Nachgewiesen. Wir haben die Daten ausgewertet und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Explosion künstlich herbei geführt wurde. Dabei hat die Explosion vermutlich eine Sprengkraft von mehreren Kilotonnen. Die Seismografischen Daten weißen spezifische Charakteristika einer Kernwaffenexplosion auf." Nordsoon setzte sich auf und lehnte sich nach vorn: "Sie wollen mir sagen, dass nach dem letzten Test, der Jahrzehnte her ist, Jemand eine Kernwaffe im Südmeropik gezündet hat?" "Nun im Moment, nach der Datenlage ist dies unsere Annahme. Das Seegebiet wird von keinem unserer Satelliten überwacht, daher können wir dort keine Informationen her gewinnen."

      "Weiß Jemand Anders davon?" Der Offizier zuckte mit den Schultern: "Vermutlich dürften andere Erdbebenwarten das Ereignis ebenfalls registriert haben. Atommächte wie Astoria, Yascwa oder Theomedia dürften Eins und Eins zusammen zählen können. Vielleicht auch Länder wie Arcadien, Ryukyu oder Tradena. Vermutlich verfügen sie auch über Erdüberwachungssatelliten, welche dies registrieren können. Die Valhonen dürften das Ganze noch besser mit bekommen haben, die scheinen näher dran gewesen zu sein. Bisher gibt es aber keine öffentlichen Meldungen." Der Hærmann lehnte sich wieder zurück und grübelte sichtbar. "Welche Möglichkeiten haben wir, das Ganze nachzuweisen?" "Außer durch die aktuelle Datenlage? Nun, man müsste Wasser- und Luftproben in der vermuteten Region nehmen. Diese dürften radioaktive Isotope beinhalten, welche nicht natürlichen Ursprungs sind. Das müsste allerdings sehr schnell gehen."

      "Haben wir Einheiten, welche das übernehmen könnten?" "U-308 und U-309 liegen auf den Spaarn-Inseln. Wir könnten ein Boot entsenden um die entsprechenden Proben zu nehmen." Nordsoon nickte schnell: "Machen Sie das. Wir müssen wissen ob es wirklich ein Kernwaffentest war. Wenn ja, könnten entweder Astoria oder Theomedia dort einen Test, weit abseits ihres Hoheitsgebietes durchgeführt haben. Oder da bastelt ein anderes Land an Atomwaffen."
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