Geschichtswissenschaftliche Expedition: Götterdämmerung

      Point Asbru - Neues Wissenschaftliche Zentrum des Warägisch-Valhonischen Expeditionscorps | 31.07.2492 VSZ / 2017 ASZ

      Seit über einem Jahr profitierte die Anfangs noch kleine Stadt Point Asbru von der gemeinsamen Expedition der Waräger und der Valhonen. Mehr noch, die Stadt blühte regelrecht auf. Als man vor etwa einem halben Jahr mit der Bergung des Wracks im Meer vor der Vulkaninsel des Málhel begonnen hatte, wurde auch ein neues Gebäude in Auftrag gegeben. Man hatte dort neben Laboren und Werkstätten auch einige Wohnkomplexe und andere Einrichtungen für die Mitglieder der Expedition und anderer Forschern errichtet. Wenn man so das Luftbild der Anlage ansah, könnte man glauben das es sich nur um ein lieblos dahingeklatschte Anlage aus diversen Containern handelte. Doch diese "lieblosen Container" waren die modernsten Sofortbauanlagen, die sonst eigentlich nur für das konkordiale Militär gedacht waren. Manche feste Universität würde sich die moderne Einrichtung des Point-Asbru-Wissenschaftskomplex wünschen. Offiziell lief sie als Außenstelle der Academica Historica, hatte aber inzwischen mehr Fachbereiche als die Ursprüngliche Universität.

      In einer der Hallen waren die Wissenschaftler und Archäologen dabei die Einzelteile der gefundenen Stücke zu rekonstruieren. Anhand der gesammelten Daten konnte man bereits ein Modell in einer anderen Halle maßstabsgetreu nachbauen. Dieser Nachbau gab beeindruckendes Preis. Es hatte eine länge von etwa 23 Metern bei einer breite von 5,25 Metern. Mithilfe moderner Verfahren konnte man bestätigen das es sich dabei um Schiff aus dem Hohen Norden handeln musste. Die Isotopenbestimmung des Holzes wich eindeutig von der heutigen Zeit und der caribischen Region. Gemäß der Radiocarbonanalyse konnte man den Zeitraum auf etwa dem 9. Jahrhundert ASZ eingrenzen. Also tatsächlich in jenes Dunkle Zeitalter, in dem der Legenden nach die Drachen des Nordens angekommen und die moderne valhonische Zivilisation gegründet hatten. Interessanter jedoch als die Funde des Schiffes und seiner eventuellen Fracht waren die etwa ein Dutzend Skelette. Anhand der Rekonstruktion wusste man, dass sich auf diesem Schiff womöglich um die 30 Personen befunden haben mussten. Aktuell wurden die Skelette durch Paläontologen unabhängig von einander in der Warägischen Union und dem Konkordium Valhonia untersucht. Es bestand die Möglichkeit, dass es sich bei den Toten um die ersten Valhonen oder sogar die Nordleute handelte die in die Caribik gereist waren.

      Was man jedoch auch wusste, dass hatten weitere Studien und Recherchen ergeben, dass dieses Schiff nicht allein gewesen sein musste. Unweit von Point Asbru hatte man Hinweise auf weitere Schiffe gefunden. Ebenso gab es in der Union Aufzeichnungen von Flotten der Nordleute. Gerade bei Überfahrten, wie diese eine zu sein gewesen scheint, waren die großen Schiffe selten alleine unterwegs gewesen. Doch gab es derzeit keine weiteren Funde die mehr Details lieferten. Wer diese Nordleute waren, warum sie in die Caribik gekommen waren oder ob es sie ein Unglück hierher verschlug blieb offen. Man hoffte auf Funde die auf die Besatzungsmitglieder verwies oder einen Schiffsnamen verriet...
      Das Große Konkordium Valhonia - Die Perle am Äquator
      ~~~ 2000 Jahre Geschichte & das goldene Met-Fass der Karibik ~~~

      Arne Thorstein war zufrieden. Fast 4 Monate lang hatte man die Funde, welche man an der Fundstelle des Schiffwracks gemacht hatte, gesichtet, untersucht und analysiert. Dabei hatte man erstaunliches zu Tage gefördert. Bei den Untersuchungen der Skelette hatte man festgestellt, das einige an den Rippen und den Armen Einkerbungen an den Knochen aufwiesen. Etwas, was sich vielleicht auf Hieb und Stichverletzungen zurückzuführen ließ, welche der Art der Einkerbungen nach eher von Äxten als von Schwertern stammten. Ein Merkmal dafür, das die Skelette womöglich aus dem Norden Euridika, aus dem Gebiet des heutigen Warägien stammen könnten. Nach dem Fund des Schiffwracks ein weiterer Durchbruch. Zeigte es doch, das diese Menschen ein aggressives und rauhes Leben führten. Es dauerte knapp 1 Monat, bis man diese Ergebnisse von der medizinischen Fakultät aus Kattegatt erhalten hatte. Ebenfalls hatte man, gleich den Valhonen, aber unabhängig von ihnen, eine Isotopenbestimmung des Holzes durchgeführt und sie mit den Archiven des Nationalmuseums verglichen. Demnach kam man zu dem Schluss, das es sich um Nadelholz aus dem Norden Euridikas handelte. Noch ein Indiz für die Nordische Abstammung dieser Menschen. Arne Thorstein überbrachte seinem Valhonischen Kollegen Atheldan persönlich diese für die Expedition wichtigen Neuigkeiten.

      Quellen / Badiya

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      Point Asbru - Warägisch-Valhonisches Zentrum für Archäologie und Anthropologie | 16.01.2493 VSZ / 2018 ASZ

      Kurz nach der großen Entdeckung von Point Asbru Ende August hatte das Ereignis große Wellen im Konkordium geschlagen. Nur wenige Monate später hatte man aus dem Expeditionskorps das Warägisch-Valhonische Zentrum für Archäologie und Anthropologie gebildet. An der Bunkersiedlung hatte sich seit dem nichts verändert. Es waren ein paar größere Gebäude geplant und man hatte bereits das Land dafür vermessen, doch die Erschließung würde noch folgen.

      Stattdessen begab sich Julian T. Atheldan, Leiter der Abteilung Caribik inzwischen, wie jeden Tag in sein Büro in einem der Einheiten. Während er die frische Meeresbrise genoss freute er sich auf die Arbeit. Zwei Monate Urlaub hatte er hinter sich. Genug Zeit zum entspannen und erholen. Sowas passierte, wenn man eine Expedition leitete, später gefühlt hunderte Sitzungen hatte und die Zeit einfach nicht stehen bleiben wollte.
      Er legte den leichten Strohhut auf dem kleinen Holzkopf, der ihm als Hutständer diente, ab und fuhr das Computersystem hoch. Die meisten Nachrichten waren der alltägliche Verwaltungskram. Nichts was besondere Dringlichkeit hatte oder was nicht von seinen Mitarbeitern erledigt worden war in seiner Abwesenheit. Doch ein Bericht aus den Laboren fing seine vollständige Aufmerksamkeit ein. es ging um die Analyse der gefundenen Wrackteile hier in Point Asbru. Jenen Funden die überhaupt erst an der ganzen Wandlung der ehemals kleinen Stadt im äußersten Norden des Konkordium schuld waren. Die Ergebnisse waren... unglaublich. Wenn diese Daten stimmten und bestätigt werden konnten, musste man die Geschichte neu schreiben. Oder besser gesagt, man konnte das Dunkle Zeitalter ein wenig erleuchten.
      "Sir, Mister Thorstein ist hier. Er wünscht sie zu sprechen.", ertönte die Stimme seiner Vorzimmerdame aus dem Interkom und holte den Valhonen zurück in die Realität. "Oh, er soll rein kommen. Miss Jenkins, würden sie dann bitte etwas Kaffee uns machen? Vielen Dank."
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      Erregt über das herausgefundene betrat Arne Thorstein das Büro des vahlonischen Leiters der Expedition. Da man sich lange nicht gesehen hatte, weil jede in seine Forschung vertieft war, fiel die Begrüßunh seitens Thorsteins etwas ausgiebiger aus. Auch durch jenes beeinflusst, was man herausgefunden hatte. Als er schließlich vor Atheldan stand, umarmte er ihn herzlich und klopfte ihm obendrein noch 2 mal auf die Schulter. Noch dazu hatte er ein überaus zufriedenen Gesichtsausdruck aufgelegt.

      "Atheldan..Julian, wir haben erstaunliches herausgefunden. Ich MUSS mit ihnen darüber sprechen. Das könnte alles, was wir Wissen, über den Haufen werfen. Wir haben bei uns in der Union diverse Fundstücke, das Holz des Schiffwracks sowie ein paar Skelette analysieren lassen. Mit einem erstaunlichem Ergebniss. Aber zuallererst, sie erinnern sich doch noch sicherlich an den Fund, welchen wir als Bruchstück der Helinghas identifiziert haben, oder?"

      Quellen / Badiya
      Julian grüßte seinen warägischen Kollegen ebenso herzlich wie dieser ihn. Nach der langen Zeit der Zusammenarbeit war es ihm doch inzwischen fast wie ein Wiedersehen eines Familienmitgliedes den eines Kollegen. Im Rahmen des Hauptforschungsmerkmales war dieser Gedanken nur um ein wesentliches skurriler als er zunächst klang.
      "Nun setzen sie sich erst einmal", forderte der Valhone den Kollegen auf. Miss Jenkins kam kurz drauf herein und servierte den beiden eine frische Tasse Kaffee, stellte Milch und Zucker bereit sowie einige kleine Gebäckstücke. Julian bedankte sich freundlich bei ihr und nahm dann auch in den bequemen Sesseln platz.
      "Also dann. Ich bin sehr gespannt. Sie scheinen mir ja förmlich zu explodieren vor Spannung. Ich habe auch einige Neuigkeiten. Aber ich lasse ihnen natürlich den Vortritt, werter Herr Kollege."
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      Thorstein war in der Tat voller Spannungn. Nicht wegen dem Treffen, sondern wegen dem, was man herausgefunden hatte. Er setzte sich gegenüber von Atheldanan dessen Schreibtisch, goss sich eine Tasse Kaffee ein und warf noch ein Stück Zucker hinzu, welches er eher hastig als normal umrührte.

      "Danke, Atheldan. Also, ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll. Das Bruchstück der Helinghas, was durch eine gewisse Julia Hill recht früh, zu Beginn der Expedition gefunden wurde. Sie erinnern sich doch daran? Nun, nach dem Sichten eines Teils der Ladung...nun ja, wie soll ich es ausdrücken....wir haben die dazu andere, passende Hälfte der Axtscheide gefunden. DIe Verzierungen, das Alter und das Material, es stimmt eins zu eins mit dem ersten Bruchstück der Helinghas überein. Eines der wertvollsten und heiligsten Artefakte meines Volkes, verschwunden seit annähernd 1500 Jahren, taucht nun hier, in der Caribik, mir nichts, dir nichts wieder auf." Arne nahm einen Schluck Kaffee, um seinen durch die Aufgregung fast ausgedörrten Hals ein wenig zu befeuchten. "Dazu passt das Holz des Schiffes laut Isotopenbestimmung zu den damals und heute noch vorherrschenden Art von Nadelhölzern in Warägien. Aber das ist noch nicht alles. Jetzt kommts nämlich: Die untersuchten Skelette zeigen allesamt Spuren und Zeichen eines harten und von kämpfen geprägten Lebens. Zusammen mit den anderen Entdeckung kann das nur bedeuten, das es sich um Nordmänner handeln muss. Wenn das wirklich alles zutrifft, muss ein Teil der Geschichte unserer beider Länder neu geschrieben werden. Weisst du, was das bedeutet?"

      Vor lauter Aufregung bekam Arne gar nicht mit, das er seinen Gegenüber dutzte. Aber es wahr im wohl in diesem Moment auch egal. Zu groß waren die gemachten Entdeckungen.

      Quellen / Badiya
      Still lauschte Atheldan den Ausführungen über dieses Artefakt. Wenn es wirklich jenes verschollene Objekt war blieb noch immer die Frage im Raum offen wie es und sein damaliger Besitzer aus dem Hohen Norden in die Caribik geschafft hatte.
      "Die Bedeutung dieses Fundes steht außer Frage. Ich kann versichern, dass wir hier, auch dank der warägischen Kollegen im Zentrum, zu gleichem Ergebnis gekommen sind. Die Altersanalyse kommt auf ein gleiches Ergebnis." Er machte eine Pause um für sich selbst die Erkenntnisse zu verarbeiten. Es blieben zwar größtenteils alles Spekulationen, da es aus dem dunklen Zeitalter der Caribik, insbesondere des heutigen konkordialen Raumes, keine Aufzeichnungen gab.
      "Wenn die Waräger und Valhonen wirklich einander verwandt sind, oder von einem gleichen Ursprung abstammen, wäre es eine Erklärung für die Legenden des Drachen der ins Konkordium kam..." Er fummelte ein altertümliches Buch aus dem Regal hinter sich und blätterte in den vergilbten Blättern. "Die silberne Stadt wird das erstmals in Handelsdokumenten aus Alan um das Jahr 1145 erwähnt. Der Drache jedoch bereits um das Jahr 200. Wenn die Datierungen stimmen, so fehlen uns noch immer rund 300 Jahre. Ich bin mir nicht wirklich sicher ob es fast dreihundert Jahre lang eine Schiffsverbidnung, regelmäßiger oder auch unregelmäßiger Art, zwischen dem Norden und der Caribik gab."
      Wieder machte er eine Pause und blätterte durch die Aufzeichnungen.
      "Es ist fast unglaublich. Tausend Jahre keinerlei Kontakte zu den heutigen alanischen Gebieten. Möglicherweise 300 Jahre regelmäßige Verbindungen in den Norden. Und über nichts gibt es Aufzeichnungen. Das kann doch nicht sein. Über die Entdeckung Redoniens durch die Nordmänner ist sogar mehr bekannt." In seinen letzten Worten klang ein gewaltiger Hauch von Verzweiflung mit sich. Tausend Jahre Geschichte und Entwicklung fehlten einfach. Wie ausgelöscht. Als ob es die Caribik in der Zeit nicht gegeben hatte.
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      Nachdenklich hörte sich Thorstein an, was sein Kollege zu sagen hatte. Er selbst hatte gehofft, das ein so fortschrittliches Volk wie die Valhonier über umfangreiche Aufzeichnungen ihrer Geschichte verfügen würden. Schließlich musste das erlangte Wissen ja irgendwie weitergegeben werden. Er konnte seine Verzweiflung vollkommen nachvollziehen.

      "Hören sie, es gibt auch keine Aufzeichnungen über die große Wanderung meines Volkes aus Burmekischen Landen in den Norden. Und das, was schriftlich festgehalten wurde, wurde erst um 600, also fast 200 Jahre nach der großen Wanderung um 400, durch mündliche Überlieferungen niedergeschrieben. Ich meine, es muss doch irgendjemanden lebenden geben, der die Legende von dem Drachen aus dem Norden kennt. Ureinwohner oder ein Nachfahre derselben. Vielleicht könnte uns so jemand weiterhelfen. Ich denke, es wäre immerhin einen Versuch Wert."

      Thorstein verfluchte sich innerlich, das er nicht schon früher auf diese Idee gekommen war.

      Quellen / Badiya
      Zunächst sah er seinen warägischen Kollegen einen Moment mahnend an. Ureinwohner... dieses Wort klang so merkwürdig, als würde es eine Art von Zweiklassengesellschaft im Konkordium geben.
      "Nun, wir Valhonen sind die Ureinwohner. Es gab hier nie wirklich eine Trennung oder Isolation wie es in Redonien beispielsweise ist." Atheldan lehnte sich in seinem Sessel zurück und strich sich über das Kinn. Wo konnte man am besten beginnen. "Unsere Geschichtsanthropologen untersuchen schon seit Jahren Geschichten, Sagen und Legenden um entsprechende Querverweise und Übereinstimmungen zu finden. Alleine durch den Fundort hier unweit des Vulkans vermute ich jedoch das die mehrheitlichen Originale aus der entsprechenden Zeit verbrannt sind als der Vulkan ausbrach. Es gibt Theorien die besagen, dass der Vulkan teil dieser Drachenlegende ist. Und zum anderen die Drachenboote ihrer Ahnen. Womöglich müssen wir die gesamte Untersuchung globaler gestalten. Was könnte die alten Nordmänner veranlasst haben eine derart beschwerliche Reise in die Caribik durchzuführen. Raubzüge sind unsinnig. Da gibt es im euridischem Raum wesentlich einfachere Ziele."
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      Thorstein dachte nach. Vielleicht gabs es im Nationalarchiv in Kattegatt Hinweise, welche das Verschwinden der Urahnen und das auftauchen der Nordmänner in Valhonia in Verbindung bringen lies. In Gedanken versunken nahm er einen Schluck Kaffee und warf Gedankenverloren noch 2 Stück Zucker rein, ohne es zu merken.

      "Hm, ich könnte einen Mitarbeiter auf das Nationalarchiv in Kattegatt ansetzen und nach Überschneidungen zwischen dem Verschwinden der Urahnen und dem auftauchen der Nordmänner im Konkordium forschen lassen. Wobei, was mir grade in den Sinn kommt: Es gibt eine archeologische Grabungsstätte in der Gegend um Brondelholm, wobei es sich wohl um ein Schlachtfeld gehandelt hat. Sowohl die Gegend als auch die Tatsache, das die Schlacht auf dem Territorium der Nordmänner ausgetragen wurde, ist äußerst ungewöhnlich für diese Zeit. Vielleicht lassen sich dort Hinwweise finden. Aber es wird schwer werden. Die Gegend um Brondelholm liegt derzeit unter einer 2-3 Meter dicken Schneedecke begraben."

      Quellen / Badiya
      "Ich gestehe... so ganz verstehe ich nicht, wieso diverse Kämpfe unter den Nord Hinweise auf eine Überfahrt ins Konkordium sein sollte?", gestand der Valhone. Es erschloss sich ihm im ersten Augenblick in der tat nicht so ganz. Aber wahrscheinlich war er auch nur zu betrübt durch die fehlenden historischen Daten, dass er den Zusammenhang so direkt nicht erkannte.
      "Was eine mögliche Ausgrabung angeht... Sie wissen doch, Arne, das Konkordium steht immer seinen Brüdern und Schwestern aus dem Norden zur Seite. Dieses Institut wurde nicht nur wegen der Entdeckungen hier als Warägisch-Valhonisches Zentrum für Archäologie und Anthropologie benannt. Gemeinsam findet sich sicherlich ein Weg den Schnee zu überlisten!"
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      Brondelholm, 24.11.201, Vormittags

      Mehr als 2 Jahre lang hatte man das Schlachtfeld, welches in der nähe von Brondelholm entdeckt wurde, untersucht und analysiert. Nachdem man im Konkordium deutliche Hinweise auf die Anwesenheit von warägern gefunden hatte und dabei auf Gemeinsamkeiten bezüglich der der Ausrüstung und Haushaltsgegenstände zwischen Funden im Konkordium und der Volksunion gestoßen war, wollte man das jüngst entdeckte Schlachtfeld besonders gründlich unter die Lupe nehmen. Der Leiter der Expedition, Arne Thorstein, war nach 5 Jahren Expedition mittlerweile in seinen hohen 70ern angekommen und das Alter macht im deutlich zu schaffen. Daher wurde er durch einen jungen Wissenschaftler ausgetauscht, welcher während seines 6-jährigen Studiums der Militärgeschichte 5 Jahre lang die militärische Geschichte sowohl des Konkordiums als auch der Volksunion ausgiebig studiert hatte. Es war der 28-Jährige Ivar Rovanimmen, welcher nun die Leitung der Expedition übernehmen wurde. Die Analyse des Brondelholm-Schlachtfeldes stand kurz vor dem Abschluss und er ging in seinem Büro des Kulturmuseums, welches ein beliebtes Ziel von Touristen in Brondelholm ist. Er ging gerade verschiedene Radiokarbonanalysen aus, welche an jüngst gefundenen Waffenüberesten und Ausrüstungsgegenstände durchgeführt worden.

      Er wollte sich einen, gerade um die Jahreszeit, sehr wohligen Schluck, warmen Kirschmets gönnen, als eine kleine Tabelle seine Aufmerksamkeit erregte. Und diese Tabelle hatte es wirklich in sich: Es zeigte sich, das die Verzierungen an den Griffen und den jeweiligen Knäufen von Äxten aus einem Material bestanden, welches man als Vulkanglas identifizieren konnte und aus der Zeit um etwa 800 nach Christus stammte. Und, so unglaublich es war, die danach durchgeführte Stickstoffanalyse zeigt, das man das Material einem bestimmten Vulkan zuordnen konnte: Mahel im Konkordium. Ivar ließ vor staunen fast seinen Metbecher fallen, konnte ihn aber gerade noch wieder gerade fassen.

      „Bei meinem Bart, das gibt’s doch nicht. Das kann doch nicht sein?!?.“ Er griff zum Telefon und drückte die Taste, auf welcher die Schnellwahl für Athelstan‘s Handynummer lag. Es dauerte Gefühlt ewig lang, bis dieser abhob und sich meldete. Ivar kannte Athelstan bisher nur aus einigen Telefongesprächen, nach dem er die Leitung der Expedition vor wenigen Monaten übernommen hatte. Seitdem hatte er die Ausgrabungen hier in Brondelholm unterstützt.

      „Hallo Athelstan, hier ist Ivar. Ich rufe aus dem Kulturmuseum in Brondeholm an und habe hier einige Analysen von Funden auf dem hiesigen Schlachtfeld vor mir liegen. An ein dutzend Waffen, typisch warägische Äxte übrigens, haben wie Verzierungen aus einem Material entdeckt, welches sich als Vulkanglas entpuppt. Sie stammen aus einer Zeit ungefähr um ca. 800. Also 200 Jahre nachdem unsere Vorfahren wahrscheinlich in der Caribik aufgetaucht sind. Und jetzt kommt das beste: Rate mal, welchen Vulkan man durch Stickstoffanalysen als Urheber des Vulkanglases bestimmen konnte…..“

      Quellen / Badiya
      Julian T. Atheldan hatte es sich im Großen Saal des Instituts und blätterte durch ein Buch über die seefahrerischen Fähigkeiten der alten Nordmänner. Es faszinierte den Valhonen immer wieder welche Leistungen im Handwerk durch den Bau dieser einfachen aber doch effizienten Schiffe die alten Nordmänner an den Tag gelegt hatten. Und dann diese Schiffe über so lange Strecken navigieren zu können, war beeindruckend. Erst hunderte Jahre später hatte es die Menschheit wieder soweit geschafft derartige lange Distanzen zu überbrücken. Seit man vor etwa 3 Jahren das Asbru-Langschiff gefunden hatte, waren auf diversen Grabungen Überreste weiterer ähnlicher aber kleinerer Schiffe gefunden wurden. Inzwischen war es eine feste Ansicht, dass wenigstens ein Schiff aus dem Norden vor fast einem Jahrtausend in der Caribik angekommen war. Die vielen Legenden und Geschichten um einen Drachen aus dem Norden waren also wahr. Wobei der Drache wohl jenes Schiff war, das man bei Point Asbru gefunden hatte. Aber es fehlten noch Hinweise auf weitere Teile der Geschichte. Was hatte es mit dem langen Winter auf sich, der Dunklen Nacht...

      Atheldan wurde aus seinen Gedanken gerissen, als das Telefon klingelte und man ihm mitteilte, dass der neue Leiter der warägischen Expedition am anderen Ende war. Julian bat darum, dass man ihn durchstellte, während er das Buch zur Seite legte.
      "Einen Guten Tag, Ivar... Nun mal langsam mit den jungen Drachen. Ich komme ja gar nicht mit.Wollen sie mir also erzählen, dass man auf warägischen Schlachtfeldern Materialien aus der Caribik gefunden hat... Vulkanglas, Obsidian vom Malhel? Das ware spektakulär. Das wurde einige Dinge erklären. Wir müssen nur irgendwie alles in eine Verbindung bringen. Ich meine wir haben Sagen und Mythen seit etwa dem Jahr 150. Ihre Funde aus Warägien aus dem Jahr 600, das Asbru Schiff aus dem 9. Jahrhundert. Was ist da die Geschichte drum herum?"
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      Ivar blieb seinem valhonischen Kollegen die ersten paar Sekunden eine Antwort schuldig. Er dachte darüber nach, welche Verbindungen es gegen könnte. Handel zum Beispiel. Und das zu einer Zeit, in der man von den Warägern als "Geißeln Eurdikias" sprach. Es musste irgendwo Aufzeichnungen geben. "Einen Moment, gib mir kurz 2 Sekunden...". Er klemmte den Hörer zwischen seinen Kopf und die rechte Schulter. "Ja, hier muss es irgendwo stehen.....". Ivar rückte seine Brille zurck auf die Nase. "Ja, hier ist es: Um ca. 580 herum tauchen erstmal Erwähnungen von einem schwarzen, seltenen Material auf. Erwähnt wird es zusammen mit einem geheimnisvollen Volk aus dem Paradies und einem "Schlot Helheims". Wobei der Schlot Helheims das Sinnbild für einen Vulkan sein dürfte. Das wiederpricht aber allem, was wir bisher angenommen haben. Wir haben uns, als wir vor Jahren auf diese Erwähnungen gestoßen sind, nichts dabei gedacht. Weil so ziemlich alles südlich von Warägien liegt. Das hätte auch ein Erz aus dem heutigen Astoria sein können. Das würde bedeuten, wenn ich das jetzt richtig Einordne, das es bereits um 580 Handel zwischen Euridika und der Caribik gegeben haben muss. Durch Waräger. Das Asbru-Schiff wäre der Beweis, das diese Handelsbeziehungen sehr langlebig waren. Oder, das sich ein Teil der handeltreibenden Waräger vor Ort niedergelassen hat, aber dabei ihrer Kultur beibehalten haben. Du erinnerst dich an die fundstätte des Tempels? Das würde auch dafür sprechen. Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll, das verändert alles, Atheltan.

      Quellen / Badiya
      "Ich stimme da völlig zu. Aber wir müssen uns absolut sicher sein. Wir schreiben damit die Geschichte völlig um. Es wäre nicht nur ein Beweis für eine fortschrittliche Seefahrende Kultur außerhalbvon Euridika.
      Ich hoffe du verstehst, meine Vorsicht. Wir brauchen unabhängig Experten. Am besten unwissende die nicht über die vermutete Herkunft der Artefakte informiert sind. Uns könnte man aktuell sonst noch Manipulation verwerfen"
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      Ivar nickte, während er den Hörer an sein Ohr hielt.

      "Ja, da hast du wohl Recht. Das Kulturmuseum in Kattegatt fällt da schonmal weg, weil von da komme ich ja. Die Wissen halt auch, ich hätte jetzt fast gesagt "leider", bescheid. Ich könnte am geologische Institut für Erdgeschichte nachfragen. Die Wissen über die Fundstücke noch nicht bescheid. Die haben bisher Altersbestimmungen durchgeführt aufgrund des Materials, Wissen aber bisher auch nicht, woher es stammt. Dieses kleine Detail haben wir noch für uns behalten. Wäre das in deinem Sinne?"

      Quellen / Badiya

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      Der Valhone hatte sich eine längere Zeit für eine Antwort gelassen. Er wollte nicht vorschnell oder dergleichen sein. Immerhin ging es hier um die Entdeckung des Jahrhunderts oder gar des Jahrtausends. "Ja, das wäre eine Option. Im Konkordium sind die Einrichtungen zu sehr vernetzt. Vielleicht sollten wir mal in der UCSA oder Voorlant. Die sind am wenigsten über die Forschungen informiert und könnten daher auch als unbeteiligte Drittstaaten beziehungsweise deren Forschungseinrichtungen uns ein unabhängiges Bild der Proben geben."
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