Airen

Gebiete mit airischer Bevölkerungsmehrheit
Die Airen sind der kulturell, ökonomisch und politisch dominierende Volksstamm Ryukyus, und repräsentieren durch den Kaiser, der nach ryukischer Lesart auch nach über 2500 Jahren noch in direkter Linie vom Begründer der Chibu-Dynastie abstammt, sowie die überwiegend airischen Verwaltungsbeamten das offizielle Ryukyu nach innen wie nach außen. Ursprünglich im Osten des Landes beheimatet, weiteten sie im 7. bis 9. Jahrhundert n. Chr. ihre Kulturzone erst nach Süden und dann über den Rest des Inselreiches aus. Dabei wird gerne übersehen, dass die Airen einen bedeutenden Teil ihrer eigenen Kultur durch Seefahrer vom asuatischen Festland sowie durch Austausch mit den anderen Volksstämmen erst auf eine allen anderen Völkern der Region überlegene Stufe heben konnten, die es ihnen ermöglichte, für die folgenden eintausend Jahre das ganze Land zu dominieren. Ihr religiöses und kulturelles Zentrum, Kiyomaru, erhoben sie 1819 zur Hauptstadt, was sie bis heute geblieben ist, ohne etwas von ihrem alten Stellenwert für die Airen eingebüßt zu haben.
Insgesamt leben in Ryukyu 125 Millionen Airen, etwa 39 Millionen von ihnen jenseits des ursprünglichen Siedlungsgebietes in den Großregionen Usoto und Nosusoto. Nicht nur durch die gezielte Umsiedlungspolitik zwischen 1949 und 1991, sondern auch durch die Versetzung kaiserlicher Beamter auf Verwaltungsposten im zentralistischen Kaiserstaat sowie ihr kaufmännisches Geschick und ihre seit jeher andauernde Dominanz was die ryukische Seefahrerei anbelangt, haben sich bedeutende airische Siedlungsgebiete im Norden, im Südwesten und im Zentrum des Landes entwickelt, die teilweise bereits seit Jahrhunderten bestehen. In den großen Industriestädten und Millionenmetropolen sowie den davor gelagerten Ballungsräumen stellen die Airen fast durchweg die Bevölkerungsmehrheit, teilweise in Form von Inseln mitten in der Heimatregion anderer Völker, wie etwa in Chogai, Manakari, Kurazuru, Chisukari oder Sentasho. Seit geraumer Zeit ist zwar eine starke Landflucht zu beobachten, die immer mehr nicht-airische Familien vom Lande in die großen Städte treibt, die Dominanz der Airen ist aber bislang ungebrochen. Die allermeisten großen Industrieunternehmen liegen in den Händen der Airen, ebenso der Handelsflotte. Beim Heer stellen die Angehörigen dieser Volksgruppe 67% der Berufsoffiziere, bei der Luftwaffe 72% und bei der Marine 88%. Demgegenüber befinden sich nur 18,3% des Reislandes und 8,7% der Trockenfelder in ihrem Besitz.
Die allermeisten Airen bezeichnen sich als dem Shintoismus anhängig, was sie zu dem einzigen großen Volksstamm des Landes macht, der diese Religion in seiner Mehrheit praktiziert. Dieser wird fast durchgängig zuhause im Familienkreis praktiziert, nur zu besonderen Feiertagen werden Festivals und Rituale in der Öffentlichkeit zelebriert. Die öffentlich zugänglichen Schreine werden zu Jahrestagen oder zu besonderen Anlässen wie Prüfungen, Hochzeiten oder Geburten aufgesucht. Von allergrößter Bedeutung ist das ehrenvolle Andenken an die Ahnen, zu dessem Zweck jeder Haushalt über einen Familienschrein verfügt. In größeren Anwesend handelt es sich dabei um freistehende, an Mausoleen erinnernde Gebäude im Garten, die manchmal sogar unterkellert sind. Steht weniger Platz zur Verfügung, wird auf tragbare Schreine zurückgegriffen. Durch die lange Seefahrertradition sowie den kulturellen Austausch über die Hafenstädte, vor allem im 20. und 21. Jahrhundert, hat sich aber auch eine bedeutende christliche Minderheit herausgebildet. Sie umfasst heute amtlichen Zahlen zufolge 4,8 Millionen Menschen, und findet ihre Wurzeln im Spätmittelalter. Im 19. Jahrhundert traten zudem ein zweites Mal nach ihrer Vertreibung 1600 bis 1602 euridische Missionare in das Land, die sich jedoch teilweise Anfeindungen und Pogromen der Bevölkerung ausgesetzt sahen. Christliche Kirchengemeinschaften gehen wider den Regierungsangaben davon aus, dass bis zu 7,2 Millionen Airen sich zum Christentum bekennen.

Bild: Wikimedia Commons / miss_millions / CC BY 2.0
Den Airen sind Ahnenkult und Naturverbundenheit sehr wichtig, weshalb Tempelbesuche beispielsweise vor wichtigen Prüfungen gängig sind.
Reinheit und Reinlichkeit nehmen im Alltag der Airen eine besonders wichtige Stellung ein. Ab der Grundschule tragen die Schüler Schuluniformen, im Berufsleben kommen selbst Angestellte ohne Führungsverantwortung im Anzug zur Arbeit. Im Unterschied zu westlichen Gesellschaften ist das Tragen schmutziger oder kaputter Kleidung nicht nur verpönt, sondern wird als Respektlosigkeit oder sogar als Beleidigung demjenigen gegenüber erachtet, der dieses Kleidungsstück angefertigt hat. Ein gepflegtes Äußeres, gekämmte Haare, reine Haut und ein allgemein nüchterndes Erscheinungsbild werden als absolutes Schönheitsideal erachtet, da jede Person gleichzeitig auch die eigene Familie repräsentiert. Unangepasst zu sein ist in Ryukyu Ausdruck von Rebellentum, Unzuverlässigkeit und Verschlagenheit bis hin zu Kriminalität. Als unpassend gelten beispielsweise schon auffällig gefärbte Haare, sichtbare Tätowierungen, auffallende Ohrringe, protziger Schmuck oder ungewöhnliche Kleidung. Wer darauf besteht, läuft Gefahr ausgegrenzt zu werden und den Anschluss an Freunde, Nachbarn und Arbeitskollegen zu verlieren. Nur in den großen, weltoffenen Metropolen, wie Kiyomaru, Ashahi oder Kamizuho, hat man sich von diesem alten Rollenverständnis gelöst, und die vielen anzutreffenden Paradiesvögel mit gefärbten Haaren oder knallbunten Jacken fallen im Straßenbild kaum noch auf.
Berühmt sind die Airen für die Praktizierung etlicher verschiedener Kampfsportarten und für ihre prachtvollen Gärten, die eines jeden Hausbesitzers ganzer Stolz sind. Eher findet man in Ryukyu ein Haus ohne Erdgeschoss, als ein Haus ohne Garten., lautet ein altes Sprichwort, das bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat. Auch für Kunst, Literatur und Architektur sind sie berühmt, die mittelalterlichen Bauten aus dem 15. und 16. Jahrhundert, der Blütephase der ryukischen Kultur, lassen sich bis heute in jeder Stadt bestaunen. Westlern dürften auch die airischen Freudendamen bekannt sein, die in den touristisch ausgebauten Hafenstädten auf sie warten, jedoch viel mehr Qualitäten besitzen als die einfachen Prostituierten aus aller Welt, die man in jeder großen Stadt rund um den Globus ausfindig machen kann.
Die Stellung des weiblichen Geschlechts in der airischen Gesellschaft ist, trotz erheblicher Fortschritte seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Bspw. Einführung des Wahlrechts zum Unterhaus 1987), nach wie vor als schwierig zu bewerten. In Öffentlichkeit und Medien werden Frauen häufig sexualisiert dargestellt, was sich beispielsweise in der beliebten Manga/Anime-Subkultur, den unzähligen Idols und Maid-Cafés und in der Werbebranche widerspiegelt. In der Geschäftswelt ist es üblich, Gästen eine oder mehrere Amüsiermädchen zu bestellen, die ihnen Abends Gesellschaft leisten, beispielsweise die Stadt zeigen oder mit ihnen in Restaurants, Bars oder Spielsalons gehen. Innerhalb ihrer Familien hat das Wort der Frauen im Regelfall nur dann Gewicht, wenn das männliche Familienoberhaupt entweder nicht anwesend ist oder aber Zustimmung äußert. Trotz der erheblichen Defizite, hat sich in Ryukyu niemals eine einflussreiche feministische Reformbewegung gegründet, wie dies in westlichen Ländern der Fall war.

Bild: Wikimedia Commons / Danny Choo / CC BY-SA 2.0
Junge Airen in Kiyomarus Vergnügungs- und Ausgehviertel Ryuuko. Die dunklen Augen sind größer als bei den meisten anderen asuatischen Völkern, die Lidpartien schwach ausgeprägt. Die relativ hohe Stirn wird bei Frauen durch lange Haare kaschiert. Der Körperbau ist insgesamt nicht sehr kräftig.
Seit den 1980er Jahren ist landesweit der Trend wahrzunehmen, dass airische Frauen im Schnitt weniger Kinder bekommen als die Frauen der meisten anderen sibutischen Volksgruppen. Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen in der Großregion Usoto, dem Stammland der Airen und der Region mit dem höchsten Lebensstandard und Urbanisierungsgrad im Kaiserreich. Seit 2004 stellen die Airen nicht mehr die Mehrheit der ryukischen Bevölkerung, sondern sind bloß noch die größte Minderheit unter vielen. 2017 machten sie noch 48% der Gesamtbevölkerung aus, mit fallender Tendenz. Es wird prognostiziert, dass ihr Bevölkerungsanteil mittelfristig pro Jahr um 0,3 bis 0,6 Prozentpunkte absinken wird, was bei einer mittleren Prognose für 2030 einen Anteil von nur noch 42% bedeuten würde. Danach könnte sich das Abschmelzen ihres Anteiles durch Eintreten eines durch beständig niedrige Geburtenraten ausgelösten Überalterungseffektes noch erheblich beschleunigen.
Die Differenz bei der Geburtenziffer wirkt sich auch auf die Ergebnisse der vier Ansiedlungsprogramme aus. Diese waren unmittelbar nach Ende des Zweiten Kusarikrieges 1949 begonnen worden, mit dem Ziel, in den Regionen Zentral- und vor allem Nordryukyus ethnisch homogene Siedlungsgebiete von Jora, Aimo, Cocu und Kusaren mit Airen zu durchmischen. Sie erhielten gute Anstellungen bei Behörden und Staatsbetrieben wie der Post oder der Eisenbahn, und ließen zum ersten Mal eine breite, bürgerliche Mittelschicht entstehen. Das Ziel bestand darin, in Städten und Metropolregionen eine ökonomisch und monetär starke sowie staatstreue Oberschicht zu implementieren, die die anderen Völker, in der Pflege ihrer Kultur und Lebensweise eingeschränkt, dominieren und sie mit der Zeit assimilieren sollte. Das Vorgehen wurde im Ausland massiv kritisiert und das letzte Programm 1991 eingestellt. Stieg in der Großregion Nanto der Bevölkerungsanteil der Airen zwischen 1938 und 2005 noch von 15% auf 27% an, stagnierte er bis 2015 und fiel bis 2019 wieder auf 25,4% ab. Bevölkerungswissenschaftler sehen darin ein Risiko, dass bei einem weiteren Abschmelzen des Anteils der Airen ein Kippeffekt eintreten kann, der zu Massenabwanderung aus den inzwischen heterogen durchvölkerten, neuen Siedlungsgebieten bei gleichzeitiger Rehomogenisierung Ostryukyus führen könnte. Es wird befürchtet, dass der Abwanderung von qualifizierten Fach- und Führungskräften rasch ein Abzug etlicher Unternehmen aus Zentral- und Nordryukyu nachfolgen könnte, woraus in den Städten Deindustrialisierung, Detechnologisierung, Massenarbeitslosigkeit und Verelendung resultierten.

Gebiete mit airischer Bevölkerungsmehrheit
Die Airen sind der kulturell, ökonomisch und politisch dominierende Volksstamm Ryukyus, und repräsentieren durch den Kaiser, der nach ryukischer Lesart auch nach über 2500 Jahren noch in direkter Linie vom Begründer der Chibu-Dynastie abstammt, sowie die überwiegend airischen Verwaltungsbeamten das offizielle Ryukyu nach innen wie nach außen. Ursprünglich im Osten des Landes beheimatet, weiteten sie im 7. bis 9. Jahrhundert n. Chr. ihre Kulturzone erst nach Süden und dann über den Rest des Inselreiches aus. Dabei wird gerne übersehen, dass die Airen einen bedeutenden Teil ihrer eigenen Kultur durch Seefahrer vom asuatischen Festland sowie durch Austausch mit den anderen Volksstämmen erst auf eine allen anderen Völkern der Region überlegene Stufe heben konnten, die es ihnen ermöglichte, für die folgenden eintausend Jahre das ganze Land zu dominieren. Ihr religiöses und kulturelles Zentrum, Kiyomaru, erhoben sie 1819 zur Hauptstadt, was sie bis heute geblieben ist, ohne etwas von ihrem alten Stellenwert für die Airen eingebüßt zu haben.
Insgesamt leben in Ryukyu 125 Millionen Airen, etwa 39 Millionen von ihnen jenseits des ursprünglichen Siedlungsgebietes in den Großregionen Usoto und Nosusoto. Nicht nur durch die gezielte Umsiedlungspolitik zwischen 1949 und 1991, sondern auch durch die Versetzung kaiserlicher Beamter auf Verwaltungsposten im zentralistischen Kaiserstaat sowie ihr kaufmännisches Geschick und ihre seit jeher andauernde Dominanz was die ryukische Seefahrerei anbelangt, haben sich bedeutende airische Siedlungsgebiete im Norden, im Südwesten und im Zentrum des Landes entwickelt, die teilweise bereits seit Jahrhunderten bestehen. In den großen Industriestädten und Millionenmetropolen sowie den davor gelagerten Ballungsräumen stellen die Airen fast durchweg die Bevölkerungsmehrheit, teilweise in Form von Inseln mitten in der Heimatregion anderer Völker, wie etwa in Chogai, Manakari, Kurazuru, Chisukari oder Sentasho. Seit geraumer Zeit ist zwar eine starke Landflucht zu beobachten, die immer mehr nicht-airische Familien vom Lande in die großen Städte treibt, die Dominanz der Airen ist aber bislang ungebrochen. Die allermeisten großen Industrieunternehmen liegen in den Händen der Airen, ebenso der Handelsflotte. Beim Heer stellen die Angehörigen dieser Volksgruppe 67% der Berufsoffiziere, bei der Luftwaffe 72% und bei der Marine 88%. Demgegenüber befinden sich nur 18,3% des Reislandes und 8,7% der Trockenfelder in ihrem Besitz.
Die allermeisten Airen bezeichnen sich als dem Shintoismus anhängig, was sie zu dem einzigen großen Volksstamm des Landes macht, der diese Religion in seiner Mehrheit praktiziert. Dieser wird fast durchgängig zuhause im Familienkreis praktiziert, nur zu besonderen Feiertagen werden Festivals und Rituale in der Öffentlichkeit zelebriert. Die öffentlich zugänglichen Schreine werden zu Jahrestagen oder zu besonderen Anlässen wie Prüfungen, Hochzeiten oder Geburten aufgesucht. Von allergrößter Bedeutung ist das ehrenvolle Andenken an die Ahnen, zu dessem Zweck jeder Haushalt über einen Familienschrein verfügt. In größeren Anwesend handelt es sich dabei um freistehende, an Mausoleen erinnernde Gebäude im Garten, die manchmal sogar unterkellert sind. Steht weniger Platz zur Verfügung, wird auf tragbare Schreine zurückgegriffen. Durch die lange Seefahrertradition sowie den kulturellen Austausch über die Hafenstädte, vor allem im 20. und 21. Jahrhundert, hat sich aber auch eine bedeutende christliche Minderheit herausgebildet. Sie umfasst heute amtlichen Zahlen zufolge 4,8 Millionen Menschen, und findet ihre Wurzeln im Spätmittelalter. Im 19. Jahrhundert traten zudem ein zweites Mal nach ihrer Vertreibung 1600 bis 1602 euridische Missionare in das Land, die sich jedoch teilweise Anfeindungen und Pogromen der Bevölkerung ausgesetzt sahen. Christliche Kirchengemeinschaften gehen wider den Regierungsangaben davon aus, dass bis zu 7,2 Millionen Airen sich zum Christentum bekennen.

Bild: Wikimedia Commons / miss_millions / CC BY 2.0
Den Airen sind Ahnenkult und Naturverbundenheit sehr wichtig, weshalb Tempelbesuche beispielsweise vor wichtigen Prüfungen gängig sind.
Reinheit und Reinlichkeit nehmen im Alltag der Airen eine besonders wichtige Stellung ein. Ab der Grundschule tragen die Schüler Schuluniformen, im Berufsleben kommen selbst Angestellte ohne Führungsverantwortung im Anzug zur Arbeit. Im Unterschied zu westlichen Gesellschaften ist das Tragen schmutziger oder kaputter Kleidung nicht nur verpönt, sondern wird als Respektlosigkeit oder sogar als Beleidigung demjenigen gegenüber erachtet, der dieses Kleidungsstück angefertigt hat. Ein gepflegtes Äußeres, gekämmte Haare, reine Haut und ein allgemein nüchterndes Erscheinungsbild werden als absolutes Schönheitsideal erachtet, da jede Person gleichzeitig auch die eigene Familie repräsentiert. Unangepasst zu sein ist in Ryukyu Ausdruck von Rebellentum, Unzuverlässigkeit und Verschlagenheit bis hin zu Kriminalität. Als unpassend gelten beispielsweise schon auffällig gefärbte Haare, sichtbare Tätowierungen, auffallende Ohrringe, protziger Schmuck oder ungewöhnliche Kleidung. Wer darauf besteht, läuft Gefahr ausgegrenzt zu werden und den Anschluss an Freunde, Nachbarn und Arbeitskollegen zu verlieren. Nur in den großen, weltoffenen Metropolen, wie Kiyomaru, Ashahi oder Kamizuho, hat man sich von diesem alten Rollenverständnis gelöst, und die vielen anzutreffenden Paradiesvögel mit gefärbten Haaren oder knallbunten Jacken fallen im Straßenbild kaum noch auf.
Berühmt sind die Airen für die Praktizierung etlicher verschiedener Kampfsportarten und für ihre prachtvollen Gärten, die eines jeden Hausbesitzers ganzer Stolz sind. Eher findet man in Ryukyu ein Haus ohne Erdgeschoss, als ein Haus ohne Garten., lautet ein altes Sprichwort, das bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat. Auch für Kunst, Literatur und Architektur sind sie berühmt, die mittelalterlichen Bauten aus dem 15. und 16. Jahrhundert, der Blütephase der ryukischen Kultur, lassen sich bis heute in jeder Stadt bestaunen. Westlern dürften auch die airischen Freudendamen bekannt sein, die in den touristisch ausgebauten Hafenstädten auf sie warten, jedoch viel mehr Qualitäten besitzen als die einfachen Prostituierten aus aller Welt, die man in jeder großen Stadt rund um den Globus ausfindig machen kann.
Die Stellung des weiblichen Geschlechts in der airischen Gesellschaft ist, trotz erheblicher Fortschritte seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (Bspw. Einführung des Wahlrechts zum Unterhaus 1987), nach wie vor als schwierig zu bewerten. In Öffentlichkeit und Medien werden Frauen häufig sexualisiert dargestellt, was sich beispielsweise in der beliebten Manga/Anime-Subkultur, den unzähligen Idols und Maid-Cafés und in der Werbebranche widerspiegelt. In der Geschäftswelt ist es üblich, Gästen eine oder mehrere Amüsiermädchen zu bestellen, die ihnen Abends Gesellschaft leisten, beispielsweise die Stadt zeigen oder mit ihnen in Restaurants, Bars oder Spielsalons gehen. Innerhalb ihrer Familien hat das Wort der Frauen im Regelfall nur dann Gewicht, wenn das männliche Familienoberhaupt entweder nicht anwesend ist oder aber Zustimmung äußert. Trotz der erheblichen Defizite, hat sich in Ryukyu niemals eine einflussreiche feministische Reformbewegung gegründet, wie dies in westlichen Ländern der Fall war.

Bild: Wikimedia Commons / Danny Choo / CC BY-SA 2.0
Junge Airen in Kiyomarus Vergnügungs- und Ausgehviertel Ryuuko. Die dunklen Augen sind größer als bei den meisten anderen asuatischen Völkern, die Lidpartien schwach ausgeprägt. Die relativ hohe Stirn wird bei Frauen durch lange Haare kaschiert. Der Körperbau ist insgesamt nicht sehr kräftig.
Seit den 1980er Jahren ist landesweit der Trend wahrzunehmen, dass airische Frauen im Schnitt weniger Kinder bekommen als die Frauen der meisten anderen sibutischen Volksgruppen. Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen in der Großregion Usoto, dem Stammland der Airen und der Region mit dem höchsten Lebensstandard und Urbanisierungsgrad im Kaiserreich. Seit 2004 stellen die Airen nicht mehr die Mehrheit der ryukischen Bevölkerung, sondern sind bloß noch die größte Minderheit unter vielen. 2017 machten sie noch 48% der Gesamtbevölkerung aus, mit fallender Tendenz. Es wird prognostiziert, dass ihr Bevölkerungsanteil mittelfristig pro Jahr um 0,3 bis 0,6 Prozentpunkte absinken wird, was bei einer mittleren Prognose für 2030 einen Anteil von nur noch 42% bedeuten würde. Danach könnte sich das Abschmelzen ihres Anteiles durch Eintreten eines durch beständig niedrige Geburtenraten ausgelösten Überalterungseffektes noch erheblich beschleunigen.
Die Differenz bei der Geburtenziffer wirkt sich auch auf die Ergebnisse der vier Ansiedlungsprogramme aus. Diese waren unmittelbar nach Ende des Zweiten Kusarikrieges 1949 begonnen worden, mit dem Ziel, in den Regionen Zentral- und vor allem Nordryukyus ethnisch homogene Siedlungsgebiete von Jora, Aimo, Cocu und Kusaren mit Airen zu durchmischen. Sie erhielten gute Anstellungen bei Behörden und Staatsbetrieben wie der Post oder der Eisenbahn, und ließen zum ersten Mal eine breite, bürgerliche Mittelschicht entstehen. Das Ziel bestand darin, in Städten und Metropolregionen eine ökonomisch und monetär starke sowie staatstreue Oberschicht zu implementieren, die die anderen Völker, in der Pflege ihrer Kultur und Lebensweise eingeschränkt, dominieren und sie mit der Zeit assimilieren sollte. Das Vorgehen wurde im Ausland massiv kritisiert und das letzte Programm 1991 eingestellt. Stieg in der Großregion Nanto der Bevölkerungsanteil der Airen zwischen 1938 und 2005 noch von 15% auf 27% an, stagnierte er bis 2015 und fiel bis 2019 wieder auf 25,4% ab. Bevölkerungswissenschaftler sehen darin ein Risiko, dass bei einem weiteren Abschmelzen des Anteils der Airen ein Kippeffekt eintreten kann, der zu Massenabwanderung aus den inzwischen heterogen durchvölkerten, neuen Siedlungsgebieten bei gleichzeitiger Rehomogenisierung Ostryukyus führen könnte. Es wird befürchtet, dass der Abwanderung von qualifizierten Fach- und Führungskräften rasch ein Abzug etlicher Unternehmen aus Zentral- und Nordryukyu nachfolgen könnte, woraus in den Städten Deindustrialisierung, Detechnologisierung, Massenarbeitslosigkeit und Verelendung resultierten.